
Granolas sind nicht nur leckere Müslis. Sondern auch eine dynamische Aktien-Elf aus Europa, die es mit den Magnificent Seven aus den USA aufnehmen kann. Was zeichnet die Granolas aus? Und warum sehen immer mehr Anleger sie als relevante Investmentoption an? Erhalte in Beitrag einen tiefen Einblick in die Welt der Granolas.
Was sind die Granolas?
Die Granolas sind eine Gruppe von elf Aktien-Schwergewichten aus Europa. Die Bezeichnung GRANOLAS ist eine Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben dieser Unternehmen. Den Namen prägte Goldman Sachs in einem Research Report am 28. April 2020.
Im Bericht schrieben die Strategen der Bank: „In den USA dürfte die Technologiebranche weiterhin der langfristige Gewinner bleiben. In Europa wird es wahrscheinlich eher eine Kombination aus strukturell starken und/oder stabilen Sektoren sein: Gesundheitswesen, Basiskonsumgüter und Technologie. Die grössten Aktien in diesen Bereichen haben wir die „GRANOLAS“ genannt: GlaxoSmithKline, Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L’Oréal, LVMH, AstraZeneca, SAP, Sanofi. Sie werden vielleicht nicht ALLE gut abschneiden, aber sie haben im Allgemeinen ein gewisses Wachstum und/oder eine gewisse Stabilität bei den Erträgen und eine jährliche Rendite im Bereich von 2 – 2,5 %“.
Was sind die Magnificent Seven?
Der Ausdruck „Magnificent Seven“ bezieht sich auf eine Gruppe von sieben Technologieunternehmen aus den USA: Apple, Amazon, Google (Alphabet), Microsoft, Facebook (Meta), Tesla und Nvidia. Der Ausdruck „Magnificent Seven“ spielt auf den berühmten Western „Die glorreichen Sieben“ aus dem Jahr 1960 an. Im Film geht es um eine Gruppe von sieben heldenhaften Revolverhelden, die eine mexikanische Dorfgemeinschaft gegen Banditen verteidigen. Wie die Charaktere im Film, die für Gerechtigkeit und Schutz stehen, symbolisieren diese Unternehmen in der Wirtschaftswelt technologische Fortschritte und wirtschaftliche Kraft.
Welche Unternehmen gehören zu den Granolas?
Zu den Granolas gehören, wie zuvor erwähnt, elf Unternehmen: GSK (GlaxoSmithKline), Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L’Oréal, LVMH, AstraZeneca, SAP und Sanofi. Diese stammen aus diversen Branchen wie Gesundheitswesen, Konsumgüter, Technologie und Luxusgüter.
Eine Anlage Anfang 2021 in einen Korb dieser elf Aktien hat dir drei Jahre später einen Gewinn von 65,7 Prozent eingebracht. In einem Bericht vom März 2024 stellt Goldman Sachs darum fest: Die elf Aktien waren haben seit 2021 auch die gleiche Performance erzielt wie die hochgelobten Magnificent Seven aus den USA. Zugleich schwanken ihre Kurse nur halb so stark. Die Granolas haben aus Sicht von Goldman auch in Zukunft gute Perspektiven. Denn sie investieren dreimal mehr in ihr Wachstum als der Markt und sind mit dem 20-fachen ihres Gewinns vernünftig bewertet.

Warum sind die Granolas für Anleger interessant?
Insgesamt bieten die Granolas Anlegern die Möglichkeit, in qualitativ hochwertige, wachstumsstarke und relativ niedrig bewertete Unternehmen aus Europa anzulegen. Diese weisen zudem eine geringere Volatilität auf als die US-Technologiewerte. Sie bieten Investoren im Vergleich zu anderen Aktien oder den Magnificent Seven mehrere Vorteile.
Starkes Gewinnwachstum der Granola-Unternehmen
Die Granolas-Unternehmen weisen ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum auf. Analysten, die die Granola-Aktien verfolgen, erwarten bis 2025 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 7 %. Im Vergleich dazu rechnen sie für den Rest des Marktes (STOXX 600) nur unter 2 % Wachstum.
Hohe und stabile Margen
Die Granolas weisen hohe Gewinnmargen und robuste Bilanzen aus, was ihre Profitabilität und finanzielle Stärke unterstreicht.
Granolas mit nur halb so hoher Volatilität wie die M7
Im Vergleich zu den US-Technologieaktien („Magnificent Seven“) weisen die Granolas-Aktien eine deutlich geringere Kursschwankungsbreite (Volatilität) auf. Das schont deine Nerven.
Bewertungsabschlag gegenüber M/
Trotz ihrer Qualitäten handeln die Granolas im Vergleich zu den US-Technologiewerten mit einem Bewertungsabschlag von rund 30 %. Sie sind somit günstiger bewertet.
Diversifizierung durch Sektorvielfalt
Anders als bei den Magnificent Seven, die sich auf den Technologiesektor konzentrieren, decken die Granolas verschiedene Sektoren ab. Die Sektorvielfalt ist hoch: Die Liste enthält vor allem Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitswesen (32 %), defensive Verbraucher (26 %), zyklische Verbraucher (29 %) und Technologie (14 %). Dies bringt eine gute Streuung ins Portfolio. Zu den Granolas gehören Weltmarktführer in ihren jeweiligen Bereichen, etwa Nestlé für Lebensmittel, LVMH für Luxusgüter, L’Oréal für Kosmetika oder Novo Nordisk für Diabetes. Auch einige der weltgrössten Pharmakonzerne gehören dazu, primär Roche.
Hohe Marktrelevanz in Indizes
Die Granolas machen etwa ein Viertel der Marktkapitalisierung des STOXX 600 aus. Sie tragen rund 60 % zu dessen Kursgewinnen Jahr 2023 bei, was ihre Bedeutung für den europäischen Aktienmarkt unterstreicht.
Wie kann ich in die Granolas investieren?
Bislang gibt es keine ETF, die sich auf die Granolas konzentrieren. Dir bleibt also nichts übrig, als dir dein Granolas-Portfolio selbst aus Einzeltiteln mit gleichem Gewicht zusammenzustellen.
Alternativ könntest du einen Sektor-ETF auf die Pharmabranche kaufen und die übrigen Granolas als Einzeltiteln halten. Denn sechs der elf Granolas gehören zur Pharmaindustrie: Novo Nordisk, Novartis, AstraZeneca, Roche, Sanofi und GSK. Das sind auch die sechs grössten Positionen in Fonds wie dem SPDR MSCI Europe Health Care UCITS ETF (EUR) oder dem iShares S&P 500 Health Care Sector UCITS ETF (USD).

Welche Alternativen zu den Granolas gibt es in Europa?
Die UBS hat in einem Bericht März 2024 „Europas glorreiche Sieben“ identifiziert. Diese Titel sind eine andere Selektion als die Granolas. Aus Sicht der UBS bilden ASML, Ferrari, Hermès, L’Oréal, LVMH, Novo Nordisk und Siemens die „europäischen glorreichen Sieben“. Einige dieser Unternehmen kennen wir bereits aus der Granola-Selektion von Goldman Sachs.
Nach Einschätzung der UBS bieten alle sieben Unternehmen einzigartige Geschäftsmodelle und Marktstellungen, die ihnen langfristig ein überlegenes Umsatz- und Gewinnwachstum im Vergleich zum breiteren europäischen Markt ermöglichen dürften. Sie sieht diese Titel als hochwertige Wachstumsaktien, die Investoren dabei helfen können, ihre Portfolios über den Technologiesektor hinaus zu diversifizieren. Die Unternehmen seien normalerweise führend in ihren globalen Marktsegmenten und bieten starke Geschäftsmodelle und eine ausgezeichnete Innovationskraft.
Laut UBS verfügen diese Unternehmen nicht nur über starke Marken und Preissetzungsmacht, sondern dürften auch auf lange Sicht ein stabiles Gewinnwachstum und einen dauerhaften freien Cashflow erzielen.
Zusammenfassung Granolas – die Magnificent Seven Europas
Egal, ob du in Granolas (Goldman Sachs) oder die „europäischen glorreichen Sieben“ (UBS) investiert: Du kannst mit dieser Titelselektion in qualitativ gute, wachstumsstarke und relativ niedrig bewertete Unternehmen anlegen. Diese haben in der Vergangenheit zudem weniger stark im Kurs geschwankt als die US-Technologiewerte. Du nimmst damit eine bewusste Titelauswahl vor, die gelingen kann- aber nicht muss. Die Selektion widerspricht zwar einem unserer Anlage-Grundsätze, nämlich dem Kauf von Märkten statt Einzeltiteln. Dennoch hat sie sich in den letzten Jahren bewährt.
Doch leider kannst du nicht bequem mit 1 ETF in alle diese Titel aufs Mal anlegen. Falls du also in Granolas anlegen willst, bleibt dir – bis jetzt – der Kauf von Einzeltiteln nicht erspart. Ob die glorreichen Sieben aus Europa auch in Zukunft punkten werden? Die Zukunft wird es zeigen.

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Last update: 12.05.2024 20:06