Wir freuen uns nach intensiver Entwicklungszeit über den fertig gestellten Vorsorgecheck. Du freust dich hoffentlich darüber, dass du jetzt ein klareres Bild über deine Vorsorge erhältst. Denn der Abstimmungskampf zur Reform Altersvorsorge 2020 wird heisser. Nach einer Umfrage von Tamedia hat die Reform einen “schweren Stand”. Wie stehst du da? Der Vorsorgecheck zeigt es dir.
54% der Befragten sagen laut Umfrage Nein oder eher Nein zur Reform, 40% stehen für ein Ja. Auch wir haben nachgefragt und uns angeschaut, was der Vorsorgecheck für verschiedene Gruppen zeigt. Und was die Nutzer nun mit dem Ergebnis machen. Hier ein paar Beispiele:
Die Niedergelassenen
Peter ist 54 Jahre alt, er ist verheiratet mit Elisabeth, 49, sie haben zwei Kinder und wohnen in ihrem Einfamilienhaus in der Nähe einer Kleinstadt. Peter hat eine kaufmännische Lehre gemacht und ist im Vertrieb eines Grosshändlers tätig. Elisabeth ist Lehrerin, sie hat vor ein paar Jahren wieder angefangen ein paar Tage an der lokalen Grundschule zu unterrichten. Zuvor hat sie sich um die Kinder gekümmert. Gemeinsam verdienen Peter und Elisabeth 130’000 CHF, sie unterstützen ihre Kinder während der Ausbildung. Sie überlegen etwas früher in Pension zu gehen, ihr Haus und ihren Garten zu geniessen und vielleicht auch noch etwas zu reisen.
Der Vorsorgecheck zeigt, sie haben im Verhältnis zur Referenz von 80% vom aktuellen Einkommen eine Lücke. Jedoch haben sie vorgesorgt und in die 3. Säule einbezahlt. Ausserdem haben sie Ersparnisse aus einer Erbschaft, die sie langfristig angelegt haben. Peter und Elisabeth sind zuversichtlich, dass sie sich ihren Ruhestand wie geplant leisten können – und mit der Reform noch profitieren.
Die Durchstarter
Klara und Manuel sind beide Anfang 30. Sie haben vor kurzem geheiratet und erwarten ihr erstes Kind. Sie arbeiten beide in einem Grossunternehmen. Klara ist im Controlling tätig, Manuel in der Personalabteilung. Gemeinsam verdienen sie 210’000 CHF. Mit dem Nachwuchs werden sie beide auf 80% Pensum reduzieren. Beide haben aufgrund ihrer Ausbildung drei Fehljahre in der AHV. Im Moment leben sie in einer Wohnung in der Stadt, in einigen Jahren können sie sich aber vorstellen eine Immobilie etwas ausserhalb zu kaufen. Dafür legen sie aktuell Geld an. Auch in die Säule 3a zahlen sie ein mit dem Ziel, das Geld für den Kauf eines Eigenheims zu verwenden. Klara und Manuel können sich auch gut vorstellen, dass sie nochmal eine längere Auszeit nehmen oder sich beruflich umzuorientieren.
Ihre Vorsorgesituation zeigt, dass sie – sofern sie weiterhin ähnlich gut verdienen – im Ruhestand ein überschaubare Lücke haben. Diese wollen sie mit der 3. Säule inklusive Immobilie schliessen. Aufgrund ihrer privaten Pläne wollen sie jedoch mehr für Zeiten mit geringerem Einkommen anlegen. Die Reform beunruhigt sie ein wenig, wer weiss was einem noch bleibt, von dem was man einzahlt. Gleichzeitig vertrauen sie in das Schweizer Rentensystem und werden weiterhin alle drei Säulen ausschöpfen.
Die Neuanfängerin
Annalena ist 28 Jahre alt, sie plant gerade ein Zwischenjahr in Brasilien mit einer Organisation, die den Favelas vor Ort hilft. Sie will sich beruflich umorientieren. Nach ihrem Bachelor-Studium hatte sie 4 Jahre in einer Marketingagentur gearbeitet und nun möchte sie in einer sozialen Organisation tätig sein. Sie macht sich aktuell keine Gedanken über Vorsorge. Sie muss ja erst mal den Einstieg in die neue Berufswelt finden und rechnet damit, dass sie vorerst als Neuanfängerin gerade so genug zum Leben hat. Für Annalena ist es schwierig, ihre Vorsorgesituation einzuschätzen. Sie hat aktuell 5 Fehljahre in der AHV und rechnet damit, dass sie nach ihrer Rückkehr in die Schweiz in einem neuen Job 60’000 bis 80’000 CHF verdient. Aktuell ist Annalena Single, später möchte sie Kinder.
Mit einem tieferen Einkommen profitiert sie von der AV2020, jedoch möchte sie karrieretechnisch weiterkommen und mehr verdienen. Und wer weiss, bis sie von der Reform betroffen ist gibt es ja vielleicht noch weitere Reformen. Annalena will sich ihre Reserve besser einteilen und sich selbst um das Sparen für später kümmern. Da sie langfristig in der Schweiz leben möchte will sie anfangen in die 3. Säule einzuzahlen, so viel eben gerade geht.
Welche Überlegungen hat der Vorsorgecheck bei dir ausgelöst? Bitte teile deine Kommentare und Anregungen mit uns und den anderen auf LinkedIn, Xing, Facebook, Twitter.
Last update: 11.01.2020 14:39