Säule 3a bis wann einzahlen?

Lesedauer 4 Minuten

Spätestens zum Jahreswechsel beschäftigt viele die Frist-Frage: Bis wann muss ich in die 3. Säule einzahlen? Was ist der späteste Termin? Und welche Frist gilt für den Säule 3a Steuerabzug? Lies weiter und verpasse nicht die aktuelle Rechtsprechung zum Termin für deine Säule 3a Einzahlung.

Damit du überhaupt in die Säule 3a einzahlen darfst, musst du bei der AHV ein Erwerbseinkommen haben. Andere Einkommensarten (wie Mieten, Zinsen oder Dividenden) berechtigen nicht zu 3a-Steuerabzügen. Du musst ein Erwerbseinkommen haben. Das ist bereits mit einem Lohn in deiner Berufslehre oder einem Ferienjob der Fall. Spätestens ab 18 musst du AHV-Beiträge zahlen. Übrigens darfst du längstens bis fünf Jahre über das ordentliche Rentenalter hinaus in die Säule 3a einzahlen. Dies aber nur, wenn du weiterhin erwerbstätig bist.

Sofern du also ein AHV-pflichtiges Einkommen hast, darfst du gezahlten Beiträge an eine Säule 3a bei den Steuern abziehen.

Wer genau wie viel in die Säule 3a einzahlen darf – das schauen wir uns in einem anderen Artikel genau an. Doch kommen wir zum eigentlichen Kern der Säule 3a einzahlen Frage. Nämlich der Frage nach dem Termin für die Einzahlung der Säule 3a.

Von «müssen» spricht bei einer Säule 3a Einzahlung niemand. Ob du in die Säule 3a einzahlst oder nicht, ist eine völlig freiwillige Entscheidung. Obwohl wir der Meinung sind, dass es mehr gute Gründe gibt es zu tun als es zu lassen.
Grundsätzlich darfst du zu einem beliebigen Zeitpunkt im Jahr deine Beiträge einzahlen. Du kannst die Zahlungen auf mehrere Monate verteilen oder den Maximalbetrag in einer Zahlung leisten. Und du kannst die Zahlungen auch auf mehrere Anbieter oder auf mehrere Konten bei einem Anbieter verteilen. Oder mehre Anbieter (z.B. Versicherung, Bank, digitale Vorsorge-App) und mehrere Konten (Vorsorgekonto, Wertschriftenlösung mit unterschiedlichen Anlagestrategien) mischen.
In einem anderen Artikel haben wir gezeigt haben, dass du deine Beiträge am besten am Anfang des Jahres einzahlst.

Grundsätzlich ist die Summe deiner auf Vorsorgekonten eingegangenen Zahlungen eines Jahres für dasselbe Steuerjahr zum Abzug berechtigt. Die Summe ist allerdings auf den kleinen oder grossen Maximalbetrag begrenzt.

Machen wir dazu ein Beispiel. Du bist das ganze Jahr angestellt und zahlst jeden Monat 300 Franken ein, also insgesamt 3’600 Franken. Du darfst in diesem Jahr die Summe der Einzahlungen von 3’600 Franken bei den Steuern abziehen. Zwar läge der kleine Maximalbetrag höher, du darfst aber nur die Summe deiner Einzahlungen abziehen.

Du weisst nicht mehr so genau, wie viel du eingezahlt hast? Kein Problem, das teilt dir deine Vorsorgeeinrichtung kurz nach dem Jahreswechsel automatisch mit. Falls du bei verschiedenen Anbietern eingezahlt hast, zählst du einfach die Beträge von den Belegen zusammen. Die Summe überträgst du anschliessend in deine Steuererklärung. Aber du darfst maximal den kleinen oder grossen Abzug beanspruchen. Mehr zu den Beitragshöhen findest du in diesem Artikel.

Vielerorts liest du, dass die Einzahlung bis 31.12. des Jahres erfolgen muss. Dies ist unpräzise und kann dich viel Geld kosten. Denn eine Einzahlung muss nicht nur im Steuerjahr erfolgen, sondern auch auf deinem individuellen Vorsorgekonto verbucht sein. Massgebender Zeitpunkt und Termin für die Berechtigung zum Säule 3a Steuerabzug ist also der Zeitpunkt der Verbuchung auf deinem Vorsorgekonto. Gib Banken und deiner Säule 3a-Stiftung dafür ein paar Werktage Zeit. Falls deine Einzahlung nicht im Kalenderjahr der Einzahlung bei der Vorsorgeeinrichtung verbucht wird, kannst du den Abzug nicht für’s Kalenderjahr geltend machen, sondern erst für das Folgejahr.

Übrigens ist eine Nachzahlung von einmal «verpassten» Säule 3a Beiträgen für die Vorjahre ist nicht möglich.

Oh nein, blöd, dumm gelaufen! Du hast den Steuerabzug für’s alte Jahr verpasst. Deine Einzahlung wird nun dem neuen Jahr zugerechnet. Entscheidend ist nämlich nicht das Datum deiner Zahlung oder Belastung auf deinem Konto, sondern der Zeitpunkt, wann das Geld auf deinem Vorsorgekonto verbucht wird. Es zählt auch nicht der Zeitpunkt, wann dies auf dem (allgemeinen) Post- oder Bankkonto der Vorsorgeeinrichtung eingeht. Nein, es zählt erst vielmehr, wenn die Vorsorgeeinrichtung dies auf deinem Konto verbucht. Dies wurde mit Bundesgerichtsurteil Urteil 2C_259/2022 vom 7. Dezember 2022 entschieden. Mr. Lastminute aus Bern hatte am 29. Dezember 2017 (einem Freitag) von seinem Postkonto einen Säule 3a Beitrag gezahlt. Wegen Wochenende und Feiertagen (Samstag, Sonntag, Neujahr, Berchtoldststag) wurde das Geld erst am Mittwoch, 3. Januar 2018 seinem Vorsorgekonto verbucht werden. Seine 3a-Einzahlung wurde deshalb dem Jahr 2018 zugerechnet.

Das Bundesgericht begründet die Verschärfung der bisherigen Praxis so: 3a-Beiträge dürfen von den Steuern abgezogen werden, wenn sie «ausschliesslich und unwiderruflich» der Vorsorge dienten. Das sei aber eben erst dann der Fall, wenn die Zahlung unwiderruflich auf deinem Vorsorgekonto verbucht sei. Denn nur dann könne man nicht mehr anderweitig darüber verfügen. Und übrigens sei das Geld erst mit der Gutschrift auf dem Konto im Vorsorgekreislauf angekommen, was die Vorsorgeeinrichtung verpflichte, eine entsprechende Steuerbescheinigung auszustellen.

Diese Regelung gilt übrigens analog auch für Einkäufe in die 2. Säule.

Wann du während des Jahres einzahlst, ist egal. Wir empfehlen dir, den Maximalbetrag am Anfang des Jahres einzuzahlen. Das ist für dich aufs Mal zu viel? Dann lege dir für jeden Monat einen Dauerauftrag an, der direkt nach dem Zahltag Geld in deine Säule 3a überweist. Falls du am Jahresende einzahlst: mach’s nicht zu spät. Am besten überweist du den Betrag schon deutlich vor Weihnachten, am besten Mitte Dezember. Du musst nämlich sicherstellen, dass das Geld bis zum Jahreswechsel auch wirklich auf deinem Vorsorgekonto ankommt und die Vorsorgeeinrichtung dies noch auf deinem Konto verbuchen kann. Denn nur dann kannst du den Steuerabzug dafür auch im selben Jahr geltend machen. «Verpasste» Einzahlungen kannst du nach aktueller Gesetzeslage nicht nachholen.

Last update: 02.07.2023 15:50