Säule 3a anlegenSchweizer Vorsorgesystem verstehen

Säule 3a wer darf einzahlen?

Säule3a wer darf einzahlen
Lesedauer 10 Minuten


Wer darf in die Säule 3a einzahlen? Welche Voraussetzungen gibt’s dafür, dass deine Einzahlung auch zu einem Steuerabzug führt? In diesem Grundlagen-Artikel schauen wir uns das genau mit zahlreichen Fallbeispielen für Schweizer an: Säule 3a als Arbeitnehmer, Säule 3a in Teilzeit, Säule 3a als Selbstständige, Säule 3a ohne Einkommen, Säule 3a ohne Erwerbstätigkeit und bei Arbeitslosigkeit, Säule 3a im Jahr der Pensionierung, bei Frühpensionierung und nach Pensionierung, Säule 3a bei einer IV-Rente, die Höhe der Säule 3a Einzahlung pro Person bei Ehepaaren.

Ein Säule 3a Steuerabzug setzt ein AHV-Erwerbseinkommen voraus

Der Säule 3a Abzug soll dich beim Aufbau deiner privaten Altersvorsorge unterstützen. Damit du den kleinen oder vielleicht sogar grossen Säule 3a Abzug bei den Steuern beanspruchen kannst, brauchst du – ganz naheliegend- ein steuerbares Einkommen. Spezifischer: du musst einer bezahlten Arbeit nachgehen, also ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen haben. Match entscheidend ist dabei die Einkommensart «Erwerb». Andere Einkommensarten (z.B. aus Mieten, Zinsen oder Dividenden) berechtigen zu keinem Säule 3a Abzug.

Beiträge in die AHV müssen grundsätzlich alle Einwohner der Schweiz bezahlen, aber ein Erwerbseinkommen haben nur Angestellte (egal ob Vollzeit oder Teilzeit) und Selbstständige.

Im Grundsatz gibt es zwei unterschiedlich hohe Maximalbeträge: den kleinen Säule 3a Abzug für Angestellte mit Pensionskassenanschluss und den grossen Säule 3a Abzug für Selbstständige und Freiberufler.

Damit du einen dieser beiden Abzüge geltend machen kannst, musst du eine Einzahlung bei einer Säule 3a Stiftung vornehmen. Die Stiftung bescheinigt dir per Brief oder Mail die Höhe deiner Einzahlung für das Kalenderjahr. Bei den Steuern bringst du dann den effektiv eingezahlten Beitrag gemäss Bescheinigung in Abzug. Was du zum Zeitpunkt der Einzahlung für einen gültigen Steuerabzug berücksichtigen musst, haben wir in einem anderen Artikel untersucht.

Schauen wir uns nun verschiedene Fallbeispiele an und klären die Frage: Wer darf in die Säule 3a einzahlen? Und wie viel? Die Situation für Grenzgänger und Ausländer beleuchten wir in einem separaten Artikel.


Säule 3a wer darf einzahlen als Arbeitnehmer / Angestellte, als Teilzeiter und als Selbständige

Säule 3a als Arbeitnehmer: Ich bin angestellt und zahle in eine Pensionskasse ein

Katja arbeitet Vollzeit als Sachbearbeiterin in einem KMU. Von ihrem Lohn zieht ihr Arbeitgeber Beiträge für die Pensionskasse ab. Ihre Kollegin Natascha ist Geschäftsführerin in ihrem eigenen Unternehmen. Die GmbH gehört Natascha allein, und sie zahlt sich einen monatlichen Lohn von 5’000 Franken aus.

Weil Katja sowohl AHV-Beiträge aufs Einkommen zahlt als auch über den Arbeitgeber in der beruflichen Vorsorge versichert ist, kann sie den «kleinen» Säule 3a Maximalbeitrag abziehen.

Dasselbe gilt für Natascha. Als Geschäftsführerin ist sie Angestellte der juristischen Person und zahlt auf ihren Lohn AHV-Beiträge. Da ihr Lohn auch die BVG-Eintrittsschwelle übersteigt, hat sie sich einer Pensionskasse angeschlossen. Entsprechend darf sie den kleinen Säule 3a Beitrag beanspruchen.

Säule 3a in Teilzeit: Ich arbeite in Teilzeit und zahle Beiträge in eine Pensionskasse ein

Marina arbeitet wie Katja in einem KMU, aber in Teilzeit. Von ihrem Lohn werden Beiträge für AHV und Pensionskasse abgezogen. Darf sie in die Säule 3a einzahlen und wie viel?

Ja, darf sie. Und dabei spielt es keine Rolle, wie hoch Marinas Teilzeitpensum ist. Sie kann den vollen «kleinen» Säule 3a Betrag abziehen und nicht -wie manche meinen- nur einen Anteil davon. Entscheidend ist nämlich, dass Marina in der beruflichen Vorsorge versichert ist.

Verdeutlichen wir dies an einem Beispiel: Marina arbeitet 40 %, sie darf aber trotzdem den vollen Säule 3a Beitrag einzahlen und abziehen.

Säule 3a als Lehrling / in Ausbildung

Noe macht eine Ausbildung als Mediamatiker. Darf er einzahlen?

Der Lehrlingslohn ist AHV-pflichtig. Je nachdem, ob Noe in einer Pensionskasse versichert ist, kann er den kleinen oder grossen 3a Abzug einzahlen. Doch macht das Sinn? Das kommt darauf an, ob Noe überhaupt Steuern zahlen muss.

Der Lehrlingslohn gehört zum steuerbaren Einkommen und muss in der Steuererklärung deklariert werden. Allerdings werden in vielen Kantonen die untersten Einkommensklassen nicht besteuert. Der Bund erhebt erst ab 18’300 Franken die direkte Bundessteuer. Deshalb zahlen viele Lehrlinge keine Einkommenssteuer. Damit ist auch das Thema Säule 3a klar. Es kommt also -wie so oft- darauf an, in welchen Kanton du zu Hause bist. Wenn Noe keine Steuern zahlen muss, warum sollte er dann in die steuerbegünstigte, gebundene Vorsorge 3a einzahlen und Rückzugsbeschränkungen auf sich nehmen? In diesem Fall würden wir Noe zu sparen in der freien Vorsorge 3b raten, beispielsweise mit findependent.

Säule 3a als Student

Alina studiert in Zürich Humanmedizin. Sie hat ein Stipendium und verdient sich mit einem Nebenjob etwas dazu. Dabei ist sie nicht in der Pensionskasse versichert. Darf sie in die Säule 3a einzahlen?

Mit dem Nebenjob erzielt Alina ein AHV-pflichtiges Einkommen, ist also damit grundsätzlich für einen Säule 3a Abzug berechtigt. Weil sie keinen Pensionskassenanschluss hat, darf sie maximal 20 % ihres Lohns in die Säule 3a einzahlen (grosser Maximalbeitrag) und nicht den kleinen Maximalbeitrag. Wie bei Noe stellt sich jedoch die Frage: Macht das Sinn? Zwar muss Alina eine Steuererklärung ausfüllen und dort ihre Einkünfte aus Nebenjob und Stipendium angeben. Letzteres wird in der Steuerpraxis nicht als Einkommen angerechnet, und die Abzüge bringen sie unter den Steuerfreibetrag von 6’700 Franken im Kanton Zürich. Eine Säule 3a Einzahlung lohnt sich steuerlich daher für Alina nicht. Auch ihr würden wir zu sparen in der freien Vorsorge 3b raten.


Säule 3a als Selbstständige oder Freiberufler: Ich bin keiner Pensionskasse angeschlossen

Anna ist selbstständige Grafikerin und Designerin mit ihrer eigenen Digitalagentur. Sie hat eine Einzelfirma.
Damit Selbstständige ohne Pensionskasse fürs Alter vorsorgen können, dürfen sie einen höheren Abzug beanspruchen, den sogenannten grossen Säule 3a Maximalbeitrag. Anna darf bis zu 20 % von ihrem Nettoeinkommen in die Säule 3a einzahlen. Das sind also 20 % ihres Jahreseinkommens nach Abzug der Sozialleistungen (AHV-, IV-, EO- und ALV-Beiträge). In der Höhe ist Annas Abzug auf den grossen Säule 3a Abzug limitiert. Die Einzahlungen kann sie in ihrer Erfolgsrechnung als Aufwand erfassen.

Säule 3a in Teilzeit, zahle aber nicht in die Pensionskasse ein.

Maxim arbeitet als Student in Teilzeit abends und am Wochenende in einer Bar. Er zahlt auf seinen Lohn AHV-Beiträge. Weil sein jährlicher Lohn unter der BVG-Eintrittsschwelle liegt, hat ihn sein Arbeitgeber nicht in einer Pensionskasse versichert.
Ja, auch Maxim darf in die Säule 3a einzahlen. Denn für ihn gelten analog die Regelungen für Selbstständige oder Freiberufler ohne Pensionskassenanschluss. Maxim darf bis zu 20 % von seinem Nettoeinkommen in die Säule 3a einzahlen. In der Höhe sind seine Einzahlungen auf den grossen Säule 3a Abzug begrenzt.

Machen wir dazu Beispiel. Maxim werden 18’500 Franken Nettoeinkommen ausgezahlt. Davon darf er 20 %, also maximal 3’700 Franken in die Säule 3a einzahlen und als Steuerabzug geltend machen.

Unser Tipp: Säule 3a bei Ehepaaren oder in eingetragener Partnerschaft

Bist du verheiratet oder lebst in eingetragener Partnerschaft? Und du und dein Partner arbeitet beide? Bingo! Bei Ehepaaren und Paaren in eingetragener Partnerschaft dürfen sowohl du als auch dein Partner jeder den Maximalbeitrag einzahlen. Viele wissen das nicht. Sonst darf nur der erwerbstätige Partner einzahlen.
Achte darauf, dass der Abzug pro Person gewährt wird. Es muss daher jeder von euch auf sein eigenes Vorsorgekonto einzahlen. Es ist nicht möglich, den doppelten Maximalbeitrag frei zwischen den beiden Partnern aufzuteilen.

Säule 3a bei Wechsel angestellt zu selbstständig: Ich bin für einige Monate AHV-pflichtig angestellt und mache mich dann selbstständig.

Debbie hat bis Ende Juni als Angestellte gearbeitet und in eine Pensionskasse eingezahlt. Ab Juli hat sie sich mit ihrem Hobby Fotografie selbstständig gemacht. Sie hat aber keine Pensionskasse. Was gilt für sie?

Debbie kann bis Ende Juni den «kleinen» Säule 3a Betrag vollständig einzahlen. Ausserdem kann sie ab Juli weitere Beiträge in Höhe von bis zu 20 % ihres Nettoeinkommens aus der selbstständigen Erwerbstätigkeit einzahlen. Sie muss allerdings drauf achten, dass sie im Kalenderjahr den grossen Säule 3a Abzug gesamthaft nicht überschreitet.

Säule 3a bei Wechsel selbstständig zu angestellt: Ich bin für einige Monate selbstständig und für den Rest des Jahres angestellt.

Nach gut zwei Jahren merkt Debbie, dass ihre Selbstständigkeit doch nicht so ertragreich ist, wie sich das zu Beginn abzeichnete. Sie wechselt deshalb auf 1. Oktober wieder in eine Anstellung und ist dort einer Pensionskasse angeschlossen.
Während der Zeit der Selbstständigkeit (Januar-September) darf sie maximal bis zu 20 % ihres Nettoeinkommens als Säule 3a Beitrag einzahlen. Während der Zeit der Angestelltentätigkeit (Oktober-Dezember) darf sie maximal den kleinen Säule 3a Beitrag einzahlen. Allerdings muss sie darauf achten, dass sie bei einem unterjährigen Wechsel des BVG-Status im Kalenderjahr maximal den grossen Säule 3a Maximalbeitrag einzahlt, denn mehr darf sie bei den Steuern nicht zum Abzug bringen.

Säule 3a wer darf in Sonderfällen einzahlen: nicht-erwerbstätig, arbeitslos, frühpensioniert, pensioniert, als Grenzgänger, als Ausländer

Nun schauen wir uns noch verschiedene Sonderfälle für die Säule 3a Einzahlungen an. Denn sowohl für Frühpensionierte, Pensionierte, Arbeitslose, Invalide, Grenzgänger aus Deutschland oder Österreich und quellenbesteuerte Ausländer gibt es spezielle Regelungen für ihre Einzahlung in die Säule 3a.

Säule 3a im vereinfachten Abrechnungsverfahren

Carlos arbeitet als Allrounder in mehreren Privathaushalten und bekommt seinen Lohn im vereinfachten Abrechnungsverfahren. Dies ist eine Form der Quellenbesteuerung, bei der sein Arbeitgeber den Lohn gleichzeitig mit der Abrechnung der Sozialversicherungsbeiträge versteuert. Kann er in die Säule 3a einzahlen?

Carlos bezieht ein AHV-pflichtiges Einkommen. Dies deklariert er trotz Quellenbesteuerung in seiner Steuererklärung, damit die übrigen Abzüge korrekt ermittelt werden können. Es handelt sich jedoch um kein steuerbares Einkommen mehr und erhöht auch seine Steuerprogression nicht. Deshalb werden auf Einkommen nach dem vereinfachten Abrechnungsverfahren auch keine Steuerabzüge mehr gewährt, weil sie bereits von einem Vorzugssteuersatz profitiert haben. Darum kann Carlos darauf keine 3a-Einzahlungen abziehen.

Wenn Carlos noch andere AHV-pflichtige Erwerbseinkommen erzielt, kann er darauf die in den vorherigen Abschnitten ausgeführten geltenden Abzüge je nach Pensionskassenanschluss beanspruchen.

Säule 3a ohne Erwerbstätigkeit. Ich bin nicht erwerbstätig

Joseph arbeitet derzeit nicht. Er schaut als Hausmann zu den gemeinsamen Kindern, ein ausreichendes Haushaltseinkommen erzielt Maria. Da ihr Einkommen hoch genug ist, muss er keinen AHV-Mindestbeitrag bezahlen.
Darf Joseph in die Säule 3a einzahlen und die Steuerlast des Haushalts senken?

Nein. Da er keine bezahlte Arbeit hat, erzielt er auch kein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen. Dann kannst du nicht in die Säule 3a einzahlen. Tipp: «nicht erwerbstätig» ist nicht dasselbe wie «arbeitslos» (siehe unten).

Übrigens: Auch wenn du den AHV-Mindestbeitrag einzahlst, um Fehljahre in der AHV zu vermeiden, darfst du keine Säule 3a Abzüge geltend machen. AHV-Mindestbeiträge gelten nicht als Erwerbseinkommen.

Säule 3a bei Arbeitslosigkeit: Ich bin arbeitslos

Diego hält nach einer neuen Stelle Ausschau. Er war zuvor einige Jahre angestellt und hat dann seine Stelle verloren. Darf er einzahlen, obwohl er im laufenden Jahr noch kein Arbeitseinkommen hat?

Ja. Arbeitslos bedeutet, dass du angestellt warst und Arbeitslosenentschädigung beziehst. Das ist etwas anderes als «nicht erwerbstätig». Wenn du arbeitslos bist, darfst du wie Diego in die Säule 3a einzahlen, weil die Tagegelder der Arbeitslosenentschädigung als Ersatzeinkommen gelten. Auch im Jahr, in dem dein Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung endet, kannst du den Höchstbetrag abziehen – selbst, wenn du nur einige Monate Entschädigung bezogen hast (Art. 7 Abs. 4 BVV 3). Wenn du ausgesteuert bist, also dein Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung endete, bevor der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erfolgte, darfst du nicht mehr einzahlen.

Wie viel darfst du einzahlen? Liegt dein Tagegeld über der Eintrittsschwelle in die BVG-Versicherung von 84.70 Franken (Stand 2023), bist du über die Stiftung Auffangeinrichtung BVG obligatorisch versichert und kannst den kleinen Säule 3a Maximalbeitrag einzahlen. Liegt es unter 84’70 Franken, darfst du bis zu 20 % des Nettoeinkommens einzahlen. Achte darauf, dass deine 3a-Einzahlung dein Erwerbseinkommen (inkl. Arbeitslosenentschädigung) nicht übersteigen und du die Beiträge einzahlst, bevor die Entschädigungszahlungen enden.

Säule 3a im Jahr der Pensionierung: Ich lasse mich dieses Jahr pensionieren

Claude lässt sich als Angestellter nach einem langen Berufsleben auf den 31. Januar pensionieren. Er fragt sich: darf ich noch für das angebrochene Jahr in die Säule 3a einzahlen und wie viel?

«Ja, voll» heisst die kurze Antwort. Das ist ein Steuerspartrick, den viele nicht kennen.

Unser Tipp: Säule 3a im Jahr der Pensionierung

Zahle im Jahr deiner Pensionierung als Angestellter den kleinen 3a Beitrag vollständig ein. Du darfst den Maximalbeitrag abziehen, auch wenn du nur (noch) wenige Monate arbeitest. Achte darauf, dass deine Einzahlung bei der Stiftung VOR der Pensionierung verbucht wird , damit sie unwiderruflich im Vorsorgekreislauf angekommen ist. Einzelne Kantone beschränken den Abzug auf das erzielte Nettoeinkommen minus Berufskosten. Wenn du auf sicher gehen willst, erkundigst du dich vorher bei deiner Steuerverwaltung ob du noch den Maximalbeitrag einzahlen darfst, sonst lässt du’s drauf ankommen. Die meisten Steuerverwaltungen akzeptieren wie gesagt den Maximalabzug, im schlimmsten Fall kürzen sie dir den Abzug ein.


Säule 3a in der Pension: Ich bin pensioniert und habe ein Erwerbseinkommen

Ruedi ist 66. Obwohl er schon pensioniert ist, möchte er noch etwas unter Leute kommen und verdient sich in der Bibliothek etwas dazu. Er liegt damit sogar über dem AHV-Rentnerfreibetrag.

Ruedi darf Einzahlungen bis zur Höhe des kleinen Säule 3a Betrags in Abzug bringen. Den Abzug darf er so lange in Anspruch nehmen, wie er erwerbstätig ist, maximal bis Alter 69 (Frauen) bzw. 70 Jahre (Männer). Dies würde auch gelten, wenn er weniger als den AHV-Rentnerfreibetrag verdient, denn dann kommt eine Spezialregelung zur Anwendung. Dies ist eine Ausnahme vom Grundsatz «ohne AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen keine Säule 3a Einzahlung».

Säule 3a in der Frühpension: Ich bin frühpensioniert

Martin hat sich frühpensionieren lassen. Er zahlt noch den AHV-Mindestbeitrag, bis seine AHV-Rente kommt. Die BVG-Rente bezieht er bereits. Darf er noch in die Säule 3a einzahlen?

Es kommt drauf an. Als Frühpensionär bezieht Martin kein Haupteinkommen mehr. Falls er aus einem Nebenerwerb ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen erzielt, darf er weiter in die Säule 3a einzahlen. Wie viel? Das ergibt sich abhängig davon, ob er im Nebenerwerb einer Pensionskasse angeschlossen ist (-> kleiner Maximalbeitrag) oder nicht (grosser Maximalbeitrag, höchstens 20 % vom Nettoeinkommen).

Säule 3a mit IV-Rente: Ich bekomme eine Invalidenrente

Lara bezieht eine IV-Rente. Im Hinblick auf später fragt sie sich: darf ich auch in die Säule 3a einzahlen?
Nein. IV-Renten berechtigen nicht zu einem Säule 3a Abzug. Es gibt eine Ausnahme: falls Lara zusätzlich zu ihrer IV-Rente ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen erzielt (sprich: Resterwerbsfähigkeit vorliegt), kann sie in die Säule 3a einzahlen. Die Höhe des möglichen Abzugs richtet sich wie in den anderen Fällen danach, ob sie einer Pensionskasse angeschlossen ist oder nicht.

Säule 3a Einzahlung im Jahr des Bezugs: Ich beziehe Geld aus der Säule 3a

Manuel bezieht Geld aus der Säule 3a für den Kauf einer Liegenschaft. Es liegt der zulässige Vorbezugsgrund «Wohneigentumsförderung» (WEF) vor. Ende Jahr möchte er noch in die 3a einzahlen. Geht das?

Ja, wenn er im selben Jahr ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen erzielt, erfüllt er die Voraussetzung für den Steuerabzug und kann deshalb in die Säule 3a einzahlen.

Zusammenfassung: Säule 3a wer darf einzahlen?

Wir merken uns als Grundsatz 1 «ohne AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen keine Säule 3a Einzahlung». Dazu kommt noch Grundsatz 2 dazu: «ohne ordentliche Steuererklärung in der Schweiz kein 3a Abzug». Eine Säule 3a Einzahlung und deren Anerkennung als Steuerabzug setzen also voraus, dass du eine bezahlte Arbeit hast, auf die AHV-Beiträge bezahlt werden und du in der Schweiz steuerbar bist.

Je nachdem, ob du dein Einkommen als Angestellter oder als Selbstständiger erzielst und ob du einer Pensionskasse angehörst, darfst du unterschiedlich hohe Maximalbeträge abziehen. Angestellte mit Pensionskassenanschluss dürfen den kleinen Säule 3a Maximalbeitrag abziehen, unabhängig davon wie hoch ihr Lohn im Jahr ist, oder wie hoch ihr Beschäftigungsgrad ist oder wie lange sie während des Jahres arbeiten. Bei einer angestellten- oder selbstständigen Tätigkeit ohne PK-Anschluss darf der grosse 3a Maximalbeitrag abgezogen werden, der variabel ist und bis 20 % des Nettoeinkommens beträgt. Bei einem BVG-Statuswechsel (von Erwerbstätigkeit mit PK-Anschluss zu Tätigkeit ohne PK-Anschluss oder umgekehrt) darfst du in einem Kalenderjahr höchstens den grossen Säule 3a Maximalbeitrag in Abzug bringen. Für Personengruppen mit besonderen Situationen (wie arbeitslos, Grenzgänger, Pensionäre) gelten der Situation angepasste Regelungen.

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Last update: 09.12.2023 15:51

Autor

Articles

Thomas verfügt über mehr als 30 Jahre Expertise als Privatanleger in fast allen Anlageklassen und zwei Vorsorgesystemen. Er gestaltet seit vielen Jahren einfache Kunden- und Serviceerlebnisse, bewegt Menschen und Organisationen und hat ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen von Menschen bei Finanzthemen gewonnen. Thomas bringt mit seinem Background als Doktor in Wirtschaftswissenschaften Themen einfach und pragmatisch auf den Punkt.
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