Last update: 06.03.2024 21:43
Immer wieder stolpern wir über diese Begriffe: aktive Fonds, passive Fonds, ETF. Wobei die Anbieter der Fonds nicht immer so genau sagen, was dahinter steckt. Häufig sind es nämlich grosse Unterschiede in den Gebühren. Wir schauen uns an, woher diese kommen, und fahren mit den passiven Fonds mit.
Von aktiv oder passiv spricht man in Zusammenhang mit Anlagefonds. Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Risiko breiter streuen: Statt in einzelne Titel zu investieren wird das Geld auf viele Titel verteilt. Typischerweise denken wir dabei an Aktien, jedoch können Fonds auch andere Anlageklassen beinhalten, zum Beispiel Anleihen. Wenn ein einzelner Titel steigt oder sinkt, fällt das im gesamten Fondsvermögen weniger ins Gewicht weil der Titel nur einen kleinen Anteil ausmacht. Die Schwankungen werden durch die anderen Titel ausgeglichen. Somit sinkt das Risiko.
Algorithmus versus Mensch beim Geld anlegen
Bei aktiven Fonds entscheidet ein Fondsmanager aufgrund seiner Erfahrung, welche Anteile er wann kauft oder verkauft. Der Fondsmanager bezieht dafür ein Gehalt und einen Bonus was sich in Gebühren übersetzt, die deinen Ertrag spürbar mindern. Passive Fonds werden nach Indizes zusammengestellt und automatisch gehandelt – hier trifft kein Fondsmanager mehr eine aktive Anlageentscheidung. Diese so genannten Exchange Traded Funds (ETF) und Indexfonds setzen sich zusammen aus Wertpapieren jeweils derselben Anlageklasse. So gibt es beispielsweise ETFs die sich am SMI und somit am Schweizer Aktienmarkt orientieren oder solche auf eine Region oder Branche. ETFs bilden dabei genau die Marktentwicklung des zugrunde liegenden Index ab mit wenig administrativem Aufwand und meist automatisiert, sprich billiger. Denn statt Menschen trifft ein Algorithmus Entscheidungen über Kauf und Verkauf. Für dich ist es ein bisschen wie Trittbrett fahren.
ETFs erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit bei den Anlegern, denn die vergleichsweise geringen Kosten bei ebenfalls gestreuten Risiken sind attraktiv und führen in Summe zu mehr Rendite. Zahlreiche Studien haben auch gezeigt, dass die grosse Mehrzahl aller Fondsmanager den Markt ohnehin nicht schlagen und damit ihr Versprechen nicht halten kann, besser zu sein als ein Index gegen den sie sich meist vergleichen. Langfristig orientierte Anleger können über ETFs also relativ stressfrei investieren.
ETFs auf Aktien sind aktuell die beliebteste ETF-Kategorie. Sie bergen ein höheres Risiko als andere ETFs, wenn man jedoch etwas Zeit hat – ein langfristiger Anlagehorizont entspricht 7-10 Jahren – so haben die Anleger bis jetzt von den höheren Renditen profitiert. In diesem Beitrag siehst du, wie sich ETFs bis heute entwickelt haben.
Aktiv oder Passiv in der Vorsorge
Auch das Sparen fürs Alter ist in der Regel langfristig ausgelegt. Wie deine Pensionskasse das Geld anlegt, kannst du dir nun allerdings nicht aussuchen. In der Säule 3a dagegen hast du die Wahl. Historisch bedingt ist der überwiegende Teil des Vorsorgefonds-Vermögens in aktiv verwalteten Fonds angelegt jedoch halten ETFs seit einiger Zeit auch Einzug in der Vorsorge. Dabei werden passive 3a Vorsorgefonds aus verschiedenen ETF-Produkten kombiniert, damit sie verschiedene Regionen und Anlageklassen abdecken.
In der Säule 3a begünstigen die tieferen Gebühren aufgrund des langen Anlagehorizonts den Zinseszinseffekt besonders stark. Während aktive 3a-Vorsorgefonds dem Fondsvermögen jährliche Gebühren (sog. Total Expense Ratio) von bis zu 1.6% belasten, liegen diese je nach passiven 3a Vorsorgefonds zwischen 0.38% bis 0.94%. Du kommst im besten Fall sogar mit 75% tieferen Kosten weg! Hier kannst du dich weiter schlau machen über Säule 3a ETFs.
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