
Die geplante Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug sorgt für Aufregung in der Schweiz. Mit dieser Steuererhöhung möchte der Bund die steuerlichen Vorteile bei Kapitalbezügen abschaffen und diese gleich hoch besteuern wie Rentenleistungen. Doch was bedeutet das konkret für deine Altersvorsorge? Viele Sparer könnten vor einer erheblichen finanziellen Belastung stehen. Entdecke in unserem Artikel, welche Auswirkungen die geplante Steuererhöhung auf dich hat und was du darüber wissen musst.
Warum plant der Bund eine Vorsorgesteuer auf Kapitalbezüge?
Du fragst dich vielleicht, warum der Bund plötzlich an deinem Vorsorgekapital interessiert ist. Der Grund dafür liegt in der Annahme der 13. AHV-Rente Anfang 2024. Diese zusätzliche Rente führt zu Mehrkosten für den Bund, die irgendwie gedeckt werden müssen. Um das drohende Defizit zu vermeiden, hat der Bundesrat eine Expertenkommission1 beauftragt, Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Eine der vorgeschlagenen Massnahmen betrifft deine Altersvorsorge direkt: Die steuerliche Begünstigung von Kapitalbezügen aus der Pensionskasse und der Säule 3a soll abgeschafft werden. Die Expertengruppe argumentiert: «Der Kapitalbezug soll beim Bund nicht mehr begünstigt werden im Vergleich zu den Rentenleistungen.»
Wie sieht der Vorschlag zur Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug konkret aus?
Der Bund plant eine grosse Änderung bei der Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug. Kapitalbezüge sollen künftig wie Renten besteuert werden.
Das heisst: Die Steuern hängen nicht nur vom Alterskapital ab, sondern auch von deinem Einkommen im Bezugsjahr. Serge Gaillard, Leiter der Expertenkommission, erklärt: «Der Kapitalbezug soll beim Bund nicht mehr begünstigt werden im Vergleich zu den Rentenleistungen.»
Ein Beispiel macht das greifbarer: Stell dir vor, Anna aus Zürich bezieht bei ihrer Pensionierung 500’000 Franken aus ihrer Pensionskasse. Bisher wurde dieser Betrag separat und zu einem günstigeren Tarif besteuert, der Kapitalauszahlungssteuer. Nach dem neuen Vorschlag würde dieser Kapitalbezug nicht mehr separat besteuert, sondern zu ihrem regulären Einkommen hinzugerechnet und entsprechend höher besteuert.
Zudem will der Bund Schlupflöcher schliessen. Du sollst dein Einkommen im Bezugsjahr nicht künstlich senken können. Das Ziel: Ähnlich hohe Steuern, egal ob du Rente oder Kapital wählst.
Was weiterhin gilt: Die Steuerabzüge, die du bei einer Einzahlung in Säule 3a und Pensionskasse heute geltend machen kannst, stehen mit der geplanten Massnahme nicht zur Disposition. An diesen sowie an der Befreiung der Guthaben von der Vermögenssteuer soll in jedem Fall festgehalten werden.2
Welche Auswirkungen hätte die Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug?
Die geplante Vorsorgesteuer wird deine Finanzplanung für den Ruhestand stark beeinflussen. Für manche Sparer könnte sich die Steuerbelastung sogar vervierfachen. Ein Beispiel: Max aus Bern plant, 300’000 Franken aus der Pensionskasse und 100’000 Franken aus der Säule 3a zu beziehen. Bisher wurde dieses Kapital günstiger besteuert. Mit der neuen Regel würde Max mehr Steuern zahlen müssen.
Die Expertengruppe sieht darin zwei Vorteile: Erstens sinkt das Risiko, später Ergänzungsleistungen zu benötigen. Zweitens wird die Altersvorsorge weniger für Steueroptimierung genutzt.
Diese Änderung könnte viele Sparer dazu bringen, ihre Strategie zu überdenken. Sie könnten sich für eine Rente entscheiden. Das würde aber ihre Flexibilität einschränken.
Welche Nachteile hat die geplante Vorsorgesteuer? – Kontra-Argumente
- Unfaire Regeländerung: Die geplante Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezüge wird als unfair empfunden, da Altersvorsorge ein Langzeitprojekt, und viele Menschen jahrelang unter bestimmten Annahmen gespart haben. Eine plötzliche Steuererhöhung wird als Änderung der Spielregeln mitten im Spiel aufgefasst, was als höchst unfair betrachtet wird.
- Mehrbelastung für den breiten Mittelstand: Ein zentrales Argument gegen die Steuererhöhung ist die erhebliche Belastung für den Mittelstand und Gutverdiener. Laut Analysen einer grossen Wochenzeitung könnte sich die Steuerbelastung für einige Sparer sogar vervierfachen. Grund dafür ist, dass Sparer bei der Auszahlung ihres Alterskapitals in eine höhere Progressionsstufe rutschen, was eine erhebliche Mehrbelastung bedeutet.
- Negative Auswirkungen auf die private Vorsorge: Die geplante Änderung könnte die private Vorsorge massiv beeinträchtigen. Am Beispiel von Lisa, einer selbstständigen Unternehmerin aus Luzern, wird deutlich, wie langjährige Investitionen in die Säule 3a durch höhere Steuern bei der Auszahlung bestraft würden. Dies könnte viele dazu bringen, ihre Altersvorsorgestrategie zu überdenken und möglicherweise weniger zu sparen.
- Vertrauensverlust in das Vorsorgesystem: Die geplante Steuererhöhung untergräbt das Vertrauen in das Vorsorgesystem. Viele haben unter der Annahme gespart, dass steuerliche Vorteile ihnen dabei helfen, im Alter finanziell unabhängig zu bleiben. Viele haben im Glauben auf die steuerlichen Vorteile in die Säule 3a und Pensionskasse eingezahlt, um fürs Alter zu sparen. Diese fühlen sich nun hintergangen.
- Alternative Lösungsvorschläge: Die FDP hat sich klar gegen die Erhöhung der Besteuerung ausgesprochen und fordert stattdessen eine Ausgabenbremse zur Lösung des strukturellen Defizits. Sie argumentiert: «Wir haben ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem.»

Welche Vorteile bringt die Angleichung der Besteuerung? – Pro-Argumente
- Geringeres Risiko bei Rentenbezug: Die Expertenkommission betont, dass der Rentenbezug im Alter weniger Risiken birgt als der Kapitalbezug. Eine Rente bietet eine garantierte Einkommensquelle und finanzielle Sicherheit. Im Gegensatz dazu kann ein einmaliger Kapitalbezug schnell aufgebraucht sein und zu finanziellen Schwierigkeiten führen.
- Reduzierung der Belastung für den Staat: Die Experten argumentieren: «[Mit Rente statt Kapitalbezug] sinkt auch die Gefahr des späteren Bezugs von Ergänzungsleistungen.» Eine Rente ist nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für den Staat vorteilhaft, da dieser weniger für Sozialleistungen aufkommen muss.
- Vermeidung von Steueroptimierung: Die geplante Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezüge soll Steueroptimierung verhindern. Der Bund möchte vermeiden, dass Sparer ihre Altersvorsorge nur aus steuerlichen Gründen optimieren. Die Expertenkommission schlägt daher vor, die steuerliche Begünstigung von Kapitalbezügen im Rahmen der Altersvorsorge gegenüber den Rentenleistungen zu beseitigen. Dies würde zu einer faireren Besteuerung führen und die Entscheidung zwischen Kapital- und Rentenbezug neutraler gestalten.
Welche politischen Reaktionen gibt es auf die geplante Vorsorgesteuer?
Die geplante Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezüge hat eine breite öffentliche Debatte ausgelöst. Die FDP lehnt die Steuererhöhung stark ab. Doch die FDP-Finanzministerin Karin Keller-Sutter schlug die Steuererhöhung vor, um das Defizit zu senken. Kritiker meinen, dies würde vor allem den Mittelstand treffen. Hätte man diesen schützen wollen, wäre ein Freibetrag eine passende Lösung. Aber dann würde das Steueraufkommen aus der geplanten Massnahme in sich zusammenfallen.
Auch das Volk ist besorgt. Viele fühlen sich überrumpelt und fürchten um ihre Altersvorsorge, dies zeigen über tausend Kommentare in einer populären Tageszeitung. Ein Kommentar fasst zusammen: «Wer für Steuervorteile eingezahlt hat, fühlt sich betrogen.» Einige fordern daher ein Referendum. Das Volk soll selbst abstimmen können. Die Diskussion zeigt, wie wichtig das Thema Altersvorsorge für die Schweizer:innen ist.
Du kannst dich wie bereits über 25’000 Stimmberechtigte ebenfalls einer Petition gegen die Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug anschliessen.
Mit welchem Zeitrahmen ist bei einer möglichen Einführung zu rechnen?
Die geplante Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezüge könnte schneller Realität werden, als du denkst. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 20. September 2024 dem Entlastungspaket zugestimmt, das die Regelung für die Kapitalbezüge enthält. Das Entlastungspaket soll im Januar 2025 in die Vernehmlassung gehen. Abhängig von den Ergebnissen der Vernehmlassung will der Bundesrat beurteilen, ob und in welcher Form er die Massnahme in die Botschaft aufnehmen wird. Dann stehen die Diskussionen im Parlament an. Laut Expertenkommission könnte die Umsetzung 2025 erfolgen, wenn das Parlament zustimmt.
Die Parteien sind schon in Stellung. Die FDP lehnt die Steuererhöhung ab. Ebenso Vertreter der SVP. Vertreter der SP sprechen sich für den Vorschlag aus. Für Sara Wyss (SP) ist es «höchste Zeit, dass der Bund die Privilegien beim Alterssparen einschränkt». Erich Ettlin (Die Mitte) spricht von «einem Verstoss gegen Treu und Glauben».
Auch das Volk verfolgt die Diskussion genau. Viele fordern ein Referendum, um selbst abstimmen zu können.
Die kommende Debatte im Parlament ist wichtig. Bei genug Gegenstimmen könnte sich die Umsetzung verzögern oder ganz stoppen. Es bleibt offen, wie die Verhandlungen laufen und ob die Bürger zum Referendum greifen. Das ist wahrscheinlich, falls der Vorschlag in Bern eine Mehrheit findet.
Zusammenfassung: Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug
Die geplante Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezüge könnte das Schweizer Vorsorgesystem stark ändern. Der Bund will Kapitalbezüge wie Renten besteuern. Das könnte zu höheren Steuern für viele Sparer führen und ihre Alterseinkünfte schmälern.
Politisch gibt es Widerstand gegen die Steuererhöhung. Die Debatte zeigt, wie wichtig das Thema für die Schweizer ist. Viele fühlen sich überrumpelt und sorgen sich um ihre Altersvorsorge.
Es bleibt offen, wie sich die Diskussion entwickelt und ob die Vorsorgesteuer auf Säule 3a und PK-Bezug tatsächlich kommt. Die nächsten Monate sind entscheidend. Sie zeigen, ob du weiter auf einen verlässlichen Staat bei deiner Altersvorsorge zählen kannst.

Mach den ersten Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit
In einer Minute siehst du deine Vermögensentwicklung und dein Einkommen während der Rente.
- Expertengruppe «Aufgaben- und Subventionsüberprüfung 2024», 25. August 2024, Link ↩︎
- Eidgenössisches Finanzdepartement, 22. Oktober 2024, Medienmitteilung «Klarstellung», Link ↩︎
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Last update: 02.12.2024 20:34