
Aktiv oder passiv anlegen – was passt besser zu dir? Begriffe wie aktive Fonds, passive Fonds, ETF und Indexfonds begegnen uns ständig. Doch was steckt wirklich dahinter, und warum sind die Unterschiede bei den Gebühren so entscheidend für deine Rendite? Wir zeigen dir, wie du mit passiven Fonds günstig und effizient investieren kannst.
Von aktiv oder passiv anlegen spricht man in Zusammenhang mit Anlagefonds
Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Risiko breiter streuen: Statt in einzelne Titel zu investieren, wird das Geld auf viele Titel verteilt. Typischerweise denken wir dabei an Aktien, jedoch können Fonds auch andere Anlageklassen beinhalten, etwa Anleihen. Wenn ein einzelner Titel steigt oder sinkt, fällt das im gesamten Fondsvermögen weniger ins Gewicht, weil der Titel nur einen kleinen Anteil ausmacht. Die Schwankungen werden durch die anderen Titel ausgeglichen. Somit sinkt das Risiko.
Fonds – egal ob aktiv oder passiv – streuen also dein Geld auf viele Titel und reduzieren so das Risiko. Du profitierst von Schwankungsausgleich, weil einzelne Wertverluste im Gesamtportfolio weniger ins Gewicht fallen.
Algorithmus versus Mensch beim Geld anlegen
Aktive Fonds: kann der Mensch den Algorithmus schlagen?
Bei aktiven Fonds entscheidet ein Fondsmanager – also ein Mensch – auf Basis seiner Erfahrung und Analysen, welche Wertpapiere gekauft oder verkauft werden. Er versucht, den Markt zu schlagen, indem er gezielt Chancen sucht oder Risiken meidet. Für diese Arbeit erhält der Fondsmanager ein Gehalt und oft einen Bonus, was sich in höheren Gebühren für dich als Anleger niederschlägt. Der Mensch kann kurzfristig Chancen nutzen, doch das gelingt nur wenigen dauerhaft besser als dem Markt. Merke dir: Bei aktiven Fonds bestimmt ein Mensch die Zusammensetzung – hier ist der Mensch am Steuer, nicht der Algorithmus.
Passive Fonds: Trittbrett fahren mit System!
Passive Fonds funktionieren nach dem Prinzip «Trittbrett fahren»: Sie bilden einen Index – wie den SMI für den Schweizer Aktienmarkt – möglichst genau nach. Hier entscheidet kein Fondsmanager mehr aktiv, sondern ein Algorithmus sorgt dafür, dass die Zusammensetzung des Fonds automatisch an den zugrunde liegenden Index angepasst wird. Das spart Kosten und macht passive Fonds in der Regel günstiger.
Es gibt zwei Haupttypen passiver Fonds:
- ETFs (Exchange Traded Funds): Diese werden an der Börse gehandelt und können laufend gekauft oder verkauft werden.
- Indexfonds: Diese werden direkt bei der ausgebenden Fondsgesellschaft gehandelt und nicht an der Börse.
Beide Typen können auf zwei Arten den Index abbilden:
- Physische Replikation: Der Fonds kauft tatsächlich die Wertpapiere, die im Index enthalten sind.
- Synthetische Replikation: Der Fonds bildet die Indexentwicklung mithilfe von Finanzinstrumenten (Derivaten) nach, ohne alle Wertpapiere direkt zu besitzen.
Für dich als Anleger bedeutet das: Bei passiven Fonds übernimmt ein Algorithmus die Arbeit – du fährst bequem als Trittbrettfahrer mit der Marktentwicklung mit. Und das noch fast immer zu deutlich geringeren Kosten als bei aktiven Fonds.

Passiv anlegen gewinnt immer mehr Zulauf
ETFs erfreuen sich deshalb immer grösserer Beliebtheit bei den Anlegern, denn die vergleichsweise geringen Kosten bei ebenfalls gestreuten Risiken sind attraktiv und führen in Summe zu mehr Rendite. Zahlreiche Studien haben auch gezeigt, dass die grosse Mehrzahl aller Fondsmanager den Markt ohnehin nicht schlagen und damit ihr Versprechen nicht halten kann, besser zu sein als ein Index, gegen den sie sich mehrheitlich vergleichen. Langfristig orientierte Anleger können über ETFs also relativ stressfrei investieren.
ETFs auf Aktien sind aktuell die beliebteste ETF-Kategorie. Sie bergen zwar ein höheres Risiko als andere ETFs. Doch wenn man etwas Zeit hat – ein langfristiger Anlagehorizont von 10 oder mehr Jahren – so haben die Anleger bis jetzt von den höheren Renditen profitiert. In diesem Beitrag siehst du, wie sich ETFs bis heute entwickelt haben.
Aktiv oder passiv anlegen in der Vorsorge
Auch das Sparen fürs Alter ist in der Regel langfristig ausgelegt. Wie deine Pensionskasse das Geld anlegt, kannst du dir nun allerdings nicht aussuchen. Schliesslich bist du als Arbeitnehmer an die Pensionskasse deines Arbeitgebers gebunden.
In der Säule 3a dagegen hast du die Wahl. Historisch bedingt dominieren hier überwiegende aktiv verwaltete Vorsorgefonds. Doch seit einiger Zeit kannst du dein eigenes Vorsorgegeld auch passiv anlegen. Dabei werden passive 3a-Vorsorgefonds aus verschiedenen ETFs kombiniert, damit sie verschiedene Regionen und Anlageklassen abdecken.
Gerade in der Säule 3a wirken sich die niedrigeren Kosten und damit höhere Renditen passiver Fonds durch den langen Anlagehorizont und des Zinseszinseffekts besonders stark aus. Das kann am Ende mehrere zehntausend Franken Unterschied machen. Während aktive 3a-Vorsorgefonds dem Fondsvermögen jährliche Gebühren (sog. Total Expense Ratio) von bis zu 1.6 % belasten, liegen diese je nach passiven 3a-Vorsorgefonds zwischen 0.38 % bis 0.94 %. Du kommst im besten Fall sogar mit 75 % tieferen Kosten weg.

Finde die beste Säule 3a
Unglaublich – die meisten zahlen zu viel für ihre Säule 3a und bekommen zu wenig Rendite. Gehörst du auch dazu? Ermittle mit wenigen Klicks im kostenlosen Vergleich, welche Säule 3a am besten zu dir passt.
Zusammenfassung: Aktiv oder passiv anlegen: besser Trittbrett fahren beim Anlegen
Aktiv oder passiv anlegen – das ist eine der wichtigsten Grundsatzfragen für Anleger. Aktive Fonds setzen auf das Können eines Fondsmanagers, der versucht, den Markt zu schlagen. Dafür zahlst du meist höhere Gebühren, die deine Rendite schmälern können. Passive Fonds hingegen bilden einen Index nach und verzichten auf aktive Entscheidungen – hier übernimmt ein Algorithmus die Arbeit. Das Prinzip: Du fährst als Trittbrettfahrer mit dem Markt mit, profitierst von niedrigen Kosten und einer breiten Risikostreuung.
Besonders bei langfristigen Zielen wie der Altersvorsorge macht sich der Kostenunterschied durch den Zinseszinseffekt stark bemerkbar. Studien zeigen: Die Mehrheit der aktiven Fondsmanager schafft es nicht, den Markt dauerhaft zu übertreffen. Mit passiven Fonds wie ETFs oder Indexfonds kannst du daher einfach, günstig und effizient am Wachstum der Märkte teilhaben – und das mit wenig Aufwand.

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Last update: 15.06.2025 14:12