Säule 3a für Kinder – was steckt dahinter? Viele Eltern fragen sich, ob und wie sie für ihre Kinder auch eine Säule 3a einrichten können. In diesem Artikel erfährst du, warum das bis jetzt nicht möglich ist, welche politischen Initiativen es gibt und welche Alternativen sinnvoll sind. Entdecke, wie du clever für die Zukunft deiner Kinder vorsorgst!
Was ist die Säule 3a und ab welchem Alter kann man einzahlen?
Die Säule 3a ist ein wichtiger Teil der privaten Vorsorge in der Schweiz. Einzahlungen sind erst ab dem Jahr möglich, in dem du 18 Jahre alt wirst und ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen von mindestens 2’500 Franken pro Jahr hast. Einkommen aus Mieten, Zinsen oder Dividenden reichen dazu nicht aus.
Beispiel: Lina ist Angestellte, 2007 geboren und wird am 01.08.2025 18 Jahre alt. Sie darf ab dem 01.01.2026 ein eigenes 3a-Konto eröffnen. Das heisst: Obwohl sie im August 2025 volljährig wird, kann sie erst ab Januar 2026 Einzahlungen in die Säule 3a vornehmen.
Die Säule 3a in jungen Jahren ist also erst ab 18 und mit eigenem Lohn möglich. Vorher gibt es keine Möglichkeit, ein Säule 3a Konto oder eine 3a Wertschriftenlösung für Kinder zu eröffnen.
Ist eine Säule 3a für Kinder heute möglich?
Nein, aktuell ist eine Säule 3a für Kinder in der Schweiz nicht möglich. Das Gesetz schreibt klar vor: Einzahlungen in die Säule 3a sind erst ab dem Jahr erlaubt, in dem du 18 Jahre alt wirst und ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen hast. Kinder, die bislang nicht arbeiten, können also kein 3a-Konto eröffnen und keine Wertschriftenlösung im Rahmen der Säule 3a nutzen.
Unser Tipp:
👉 Tipp: Wenn du für dein Kind vorsorgen möchtest, kannst du bis zur Volljährigkeit auf flexible Anlagen wie ETFs setzen. So bleibt das Geld verfügbar und profitiert trotzdem vom Zinseszinseffekt.
Was schlägt die Säule 3a Motion Silberschmidt vor?
Im Juli 2025 bringt die Säule 3a Motion Silberschmidt1 neuen Schwung in die Diskussion um die Säule 3a für Kinder. Der Vorschlag fordert, dass Eltern, Verwandte oder Paten bereits für minderjährige Kinder ein eigenes Säule-3a-Konto eröffnen und einzahlen dürfen. Die Motion erhält Unterstützung im Parlament und setzt auf mehr Eigenverantwortung in der Altersvorsorge.
Der zentrale Gedanke: Wer schon in jungen Jahren mit dem Sparen beginnt, profitiert besonders stark vom Zinseszinseffekt. «Wer täglich 3 Franken in einen Aktienfonds (Säule 3a) anlegt, hat mit 65 Jahren 1 Million Franken», rechnet Andri Silberschmidt vor. Diese Rechnung basiert auf einer monatlichen Einzahlung von 90 Franken und einer angenommenen Rendite von 6.5 % pro Jahr. Die Motion sieht keine staatlichen Zuschüsse vor, sondern setzt auf freiwillige Einzahlungen und steuerliche Vorteile.
Im Unterschied zu den sogenannten Trump-Konten2 in den USA, die ein staatliches «Geburtsgeschenk» von 1’000 Dollar pro Kind in ein Investmentkonto vorsehen, das während der zweiten Amtszeit von Präsident Trump geboren wird, verlangt die Säule 3a Motion Silberschmidt keine zusätzlichen staatlichen Leistungen. Das Modell bleibt schlank und fördert gezieltes Vorsorgesparen – ohne Ausbau der Sozialausgaben.
Unser Tipp:
👉 Tipp: Prüfe, ob du mit kleinen, regelmässigen Beträgen langfristig für dein Kind vorsorgen kannst. Der Zinseszinseffekt entfaltet seine volle Kraft, je früher du beginnst.
Update 20. August 2025:
Am 20. August 2025 hat der Bundesrat offiziell Stellung zur Motion Silberschmidt genommen. In seiner Antwort lehnt der Bundesrat die Motion ab. Er begründet dies mit folgenden Argumenten.
Erstens käme die Umsetzung einem grundlegenden Umbau der 3. Säule gleich, die heute als Selbstvorsorge ausgestaltet ist und den Charakter einer Erwerbsversicherung hat.
Zweitens würde die Beitragsmöglichkeit in die Säule 3 für Kinder diese gegenüber anderen Personengruppen bevorteilen, die heute nicht in die Säule 3a einzahlen können, etwa nichterwerbstätige Erwachsene.
Und drittens würden nur rund 20 Prozent der steuerpflichtigen Eltern (im Steuerjahr 2021) den maximalen Abzug für die eigene Selbstvorsorge beanspruchen. Der Bundesrat folgert daraus, dass nur ein kleiner Teil der Kinder und Eltern von der vorgeschlagenen Massnahme profitieren würde.
Welche Vorteile hätte eine Säule 3a in jungen Jahren?
Eine Säule 3a in jungen Jahren bietet super Chancen für deinen Vermögensaufbau. Denn wer früh mit dem Sparen beginnt, profitiert besonders vom Zinseszinseffekt. Je länger das Geld investiert bleibt, desto stärker wächst das Vermögen – selbst kleine Beträge können über Jahrzehnte zu einem stattlichen Vermögen anwachsen.
Nutze dazu am besten unseren Zinseszinsrechner, um dir selbst ein Bild davon zu machen.
Die Zweckbindung der Säule 3a schützt das Kapital: Das Geld bleibt bis zur Pensionierung gesichert und kann nicht für kurzfristige Ausgaben verwendet werden. Das unterscheidet die Säule 3a von herkömmlichen Kinder- oder Jugend-Sparkonten, die erfahrungsgemäss trotz guter Vorsätze oft vorzeitig «geplündert» werden.
Unser Tipp:
👉 Tipp: Je früher du mit dem Sparen beginnst, desto grösser ist der Effekt. Auch kleine, regelmässige Beiträge entfalten über viele Jahre eine enorme Wirkung.
Welche Alternativen gibt es zur Säule 3a für Kinder?
Solange eine Säule 3a für Kinder nicht erlaubt ist, greifen Eltern zu anderen Lösungen. Besonders beliebt ist der ETF-Sparplan. Damit kannst du flexibel und kostengünstig für dein Kind investieren. Das Geld bleibt jederzeit verfügbar und der Kapitalzuwachs ist steuerfrei. Mehr dazu findest du in unserem Fachbeitrag ETF Sparplan für Kinder.
Auch klassische Sparkonten oder Jugendkonten sind möglich, bieten aber viel tiefere Renditen.

Darf ich für mein volljähriges Kind auf das Säule 3a Konto einzahlen?
Ja, falls dein Sohn oder deine Tochter über 18 Jahre alt ist und eine Säule 3a hat, kannst du darauf einzahlen. Wer das Geld auf die Säule 3a einzahlt, ist der Vorsorgeeinrichtung egal. Sie wird am Jahresende deinem Kind eine Bescheinigung über die eingezahlten Vorsorgebeiträge ausstellen. De facto ist eine Einzahlung von dir auf das Konto deines Kindes eine Schenkung von dir als Elternteil an dein Kind. Das ist problemlos möglich und die meisten Kantone erheben auf Schenkungen zwischen Eltern und ihren direkten Nachkommen (also Kindern) auch keine Schenkungssteuer.
Unser Tipp:
👉 Tipp: Der Abzug deiner Einzahlung für die Säule 3a erfolgt auf der Steuererklärung deines Kindes, und nicht bei dir. Macht eine Einzahlung aus Sicht Steuern dann Sinn? Das hängt davon ab, wie hoch das steuerpflichtige Einkommen deines Kindes ist. Denn auch mit dem Säule 3a Abzug kann die zu entrichtende Steuer nie unter null sinken.
Wie denken Eltern über die Säule 3a für Kinder? (Umfrageergebnisse)
Die Frage, ob Eltern für ihre Kinder in die Säule 3a einzahlen würden, wenn es möglich wäre, bewegt viele Schweizer Familien. Eine aktuelle Umfrage von 20 Minuten.ch mit etwa 3’300 Teilnehmenden zeigt ein klares Bild.
- 31 % sagen: «Ja, auf jeden Fall.»
- 36 % meinen: «Eigentlich schon, aber es ist finanziell nicht machbar.»
- 24 % finden: «Nein, es gibt bessere Möglichkeiten.»
- für 9 % ist das Thema nicht relevant, sie sagen «Ich habe keine Kinder.».
Viele Eltern sehen also den Nutzen einer Säule 3a in jungen Jahren, stossen aber an finanzielle Grenzen. Die grösste Gruppe würde gerne für ihre Kinder vorsorgen, kann es sich aber nicht leisten. Rund ein Viertel der Befragten bevorzugt andere Sparformen wie ETFs, weil sie flexibler und renditestärker sind.
Thomas: «Die Umfrage zeigt, dass der Wunsch nach einer Säule 3a für Kinder gross ist – aber viele Familien brauchen Lösungen, die auch finanziell tragbar sind.»
Unser Tipp:
👉 Tipp: Auch wenn dein Budget knapp ist, starte mit kleinen Beträgen. Auch 20 oder 30 Franken pro Monat machen über viele Jahre wirklich einen grossen Unterschied.
Zusammenfassung: Säule 3a für Kinder – Was Eltern wissen müssen
Die Säule 3a für Kinder ist aktuell in der Schweiz nicht möglich. Einzahlungen sind erst ab 18 Jahren und mit eigenem AHV-Erwerbseinkommen erlaubt. Die Säule 3a Motion Silberschmidt setzt sich dafür ein, dass Eltern und Verwandte künftig schon für Kinder in die Säule 3a einzahlen können. Der Vorschlag nutzt steuerliche Vorteile der Säule 3a, deren Zweckbindung und den starken Zinseszinseffekt, ohne zusätzliche staatliche Leistungen zu fordern. Viele Eltern wünschen sich diese Möglichkeit, wie Umfrageergebnisse zeigen. Der Bundesrat erkennt zwar das Potenzial, sieht aber keinen unmittelbaren Handlungsbedarf und hat die Motion im August 2025 abgelehnt.
Damit rückt eine Gesetzesänderung in weite Ferne. Wer jetzt schon für Kinder vorsorgen möchte, dem bieten ETF-Sparpläne und flexible Anlageformen eine sinnvolle Alternative, um früh für Kinder vorzusorgen und von langfristigem Vermögensaufbau zu profitieren. Mein Tipp: «Je früher du für deine Kinder zu sparen beginnst, desto grösser ist der finanzielle Spielraum im Erwachsenenalter. Die Säule 3a für Kinder wäre ein wichtiger Schritt, um die Eigenverantwortung in der Vorsorge zu stärken.»

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Disclaimer
Wir haben für die Erstellung der Inhalte dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Fehler können wir trotzdem nicht ausschliessen und können keine Gewähr für inhaltliche Korrektheit, Aktualität des Inhalts und Vollständigkeit bieten. Der Artikel ersetzt keine steuerliche Beratung. Wir bieten keine Anlage- oder Steuerberatung an und empfehlen Steuerfragen in jedem Fall mit einem Steuerexperten und/oder der zuständigen kantonalen Steuerverwaltung abzuklären. Jegliche Haftung wird abgelehnt.
- Motion Silberschmidt 25.3778 «Freiwillige Vorsorge (Säule 3a) für Kinder ermöglichen» vom 19. Juni 2025 Link ↩︎
- The White House: «Trump Accounts Will Chart the Path to Prosperity for a Generation of American Kids» vom 9. Juni 2025 Link ↩︎
Last update: 22.08.2025 07:55

