
Lohnt sich Säule 3a? Sparst du unter dem Strich wirklich Steuern, obwohl du beim Bezug deiner 3a noch Kapitalsteuer zahlen musst? Und ganz besonders, lohnt sich Säule 3a, wenn du das Geld zu fast 100 % in Aktien anlegst? Wir rechnen es durch. Erfahre, warum die 3a trotz Kapitalbezugssteuer mehr Rendite bringt als deine Anlage in ETFs im freien Vermögen.
Lohnt sich Säule 3a für dich?
Du profitierst bei der Säule 3a sofort von einem Steuerrabatt. Pro Jahr kannst du derzeit bis 7’258 Franken von deinem steuerpflichtigen Einkommen abziehen. Wenn du etwa wie Mia (40, Zürich) 90’000 Franken verdienst und ein Steuersatz von 27 % für dich gilt, zahlst du auf jede 3a-Einzahlung von 7’258 Franken 1’959 Franken weniger Steuern.
Bei Bezug, typischerweise zur Pensionierung mit einem gut gewachsenen Depot, zahlst du eine Kapitalbezugssteuer. In Zürich beträgt sie bei 1’000’000 Franken Depotwert rund 9 %. Outch. Immerhin: wenn dein 3a-Guthaben tiefer liegt, geht’s günstiger. Dann rechnet der Kanton mit einem Tarif zwischen 5 % – 9 %. Aber selbst, wenn du am Ende 9 % zahlst, bleibt ein Nettogewinn, weil du bei der Einlage schon 27 % Steuern auf die Einzahlung sparst.
Für kurze Laufzeiten nutzt du ein klassisches 3a-Konto statt 3a-Wertschriften. Dann liegt die Rendite zwar nahe bei null, doch dein Steuervorteil bleibt hoch. Du sparst so bereits nach fünf Jahren rund 9’800 Franken Steuern (7’258 Franken Einzahlung × 27 % × 5 Jahre) 😊.
Folglich lohnt sich Säule 3a für dich, wenn du regelmässig Arbeitseinkommen versteuerst und sofort steuerliche Entlastung willst.
Wie viel Steuern sparst du wirklich mit der Säule 3a?
In der Säule 3a ziehst du jedes Jahr Beiträge bis zum Maximalbetrag von deinem steuerbaren Einkommen ab. Wie wir zuvor gesehen haben, hängt die Höhe der effektiven Steuerersparnis von deinem Grenzsteuersatz ab. Dieser beträgt je nach Wohnort und Einkommen bis zu 48 % (etwa in Lausanne). Entsprechend hoch fällt die Steuerersparnis dank der 3a Einzahlung aus.
Die Grenzsteuersätze für ein Einkommen von 100’000 Franken in den verschiedenen Kantonen siehst du auf der folgenden Grafik.
Merkmal | Säule 3a | Säule 3b (freies Vermögen) |
Einkommensteuer | Abzug des jährlichen Maximalbetrags möglich | Keine Abzüge möglich |
Vermögenssteuer | Vollständig von Vermögenssteuer befreit | Unterliegt Vermögenssteuer; kantonal unterschiedlich hohe Freibeträge (etwa Zürich: 77’000 Franken) |
Steuer auf Vermögenszuwachs | während der Laufzeit keine Besteuerung | Gewinne steuerfrei |
Steuer auf laufende Erträge | Keine | Erträge unterliegen der Einkommensteuer |
Steuer bei Auflösung | Kapitalbezugssteuer; kantonal unterschiedlich hohe Tarife (etwa 5 %–9 % Zürich) | Keine |
Diese Tabelle zeigt, dass die Säule 3a laufend Einkommensteuern spart, dein Vermögen nicht belastet und nur pauschal beim Bezug besteuert wird. Im Unterschied dazu erfolgen Einzahlungen in die Säule 3b aus versteuerten Einkünften. Darum bleiben die Kapitalzuwächse steuerfrei und du versteuerst laufende Erträge und das Vermögen.

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Lohnt sich Säule 3a trotz Kapitalbezugssteuer?
Du fragst dich, ob der Steuervorteil bei Einlage die später fällige Kapitalbezugssteuer wettmacht? Ja. Die Rechnung dazu ist simpel, wie wir am Beispiel von Mia aus Zürich zeigen:
- Steuerersparnis Einlage: 7’258 Franken × Grenzsteuersatz (27 %) = 1’959 Franken
- Erwartetes Endkapital nach 20 Jahren (bei 6.7 % Rendite p.a.): 287’978 Franken
- Kapitalbezugssteuer Zürich (9 % bei hohem Betrag): 25’918 Franken
- Netto-Endkapital: 287’978 – 25’918 = 262’060 Franken
- Vergleich freies Vermögen (3b) nach 20 Jahren (bei 6.7 % Rendite p. a.): 210’224 Franken
Selbst mit 9 % Kapitalbezugssteuer gewinnst du 51’836 Franken netto dazu. Bei tieferem Auszahlungsguthaben sinkt die Steuer gegen 5 %, dann steigt der Vorteil sogar auf über 70’000 Franken.

Lohnt sich Säule 3a mehr als andere Vorsorgeformen?
Die Säule 3a überzeugt im Vergleich zu anderen Modellen durch Steuereffizienz, Renditechancen und Flexibilität, wie die Tabelle zeigt.
Wir merken uns: Die volle Steuerersparnis bei Einzahlung übertrifft die Auszahlungssteuer auch bei einem fetten 3a-Aktiendepot. Deshalb lohnt sich Säule 3a für jeden, der Einkommen versteuert. Und zwar umso mehr, je höher das Einkommen ist.
Merkmal | Säule 3a | Pensionskasse | Lebensversicherung | Säule 3b (Privat) |
Steuerabzug | Ja | Ja | Im Rahmen 3a ja, im Rahmen 3b faktisch Nein | Nein |
Renditepotenzial | 4%–7% mit Aktien | je nach Kasse (idR 2-3%) | Je nach Anbieter (idR 2%–3%) | 4%–7% |
Anlagerisiko, Langlebigkeitsrisiko | individuell | Kollektiv | individuell | individuell |
Jährl. Kosten | ~0.5% | Verwaltungskosten | Hohe Abschluss- und Verwaltungskosten | Transaktions- und Depotgebühren (~0.5%) |
Flexibilität | Begrenzte Vorbezüge | Begrenzte Vorbezüge | Keine (nur Rückkauf oder Versicherung beitragsfrei stellen) | Volle Verfügbarkeit |
Die gebundene Pensionskasse bietet meist tiefere Renditen, punktet aber mit der Versicherung des Langlebigkeitsrisikos und Streuung des Anlagerisikos im Kollektiv aller Versicherten. Lebensversicherungen in der Säule 3a verknüpfen Anlage mit Risikodeckung, kosten aber deutlich mehr. Anlagen in der Säule 3b sind flexibel, doch sparen sie keine Steuern. Die Säule 3a liefert daher ein ausgezeichnetes Verhältnis von Steuerersparnis, Rendite und Flexibilität.
Lohnt sich Säule 3a auch wenn ich sterbe?
Ja. Deine Säule 3a fällt beim Tod nicht in den Nachlass, sondern geht direkt an deine Begünstigten 👪. Dann unterliegt das Guthaben nicht der regulären Erbschaftssteuer, sondern der einmaligen Kapitalbezugssteuer.
Wichtig ist für die 3a die Begünstigtenordnung: Du meldest deinem 3a Anbieter eine oder mehrere Personen als Begünstigte. Triffst du keine Regelung, gelten die kantonalen Erbrechte. Dann erben Ehegatte und direkte Nachkommen vorrangig. Mehr zur Begünstigtenordnung findest du in diesem Fachbeitrag.
Unser Tipp: Nachlassplanung
👉 Prüfe deine Begünstigtenordnung alle paar Jahre und passe sie bei Familienänderungen sofort an.
Zusammenfassung: Lohnt sich Säule 3a?
Die Säule 3a überzeugt mit einem direkten Steuervorteil bei Einzahlungen und belastet dich während der Laufzeit weder bei Vermögens- noch bei der Einkommensteuer. Lediglich bei der Auszahlung fällt die Kapitalbezugssteuer an. Doch selbst dann bleibt dein Nettogewinn klar höher als bei einer vergleichbaren Anlage desselben Betrags im freien Vermögen. Das liegt am Steuervorteil bei der Einzahlung. Eine 3a lohnt sich schon deshalb, weil du damit gezielt steuerbegünstigt für später vorsorgst. Den Steuervorteil gibt es nur, wenn du Arbeitseinkommen versteuern musst. Als Faustregel kannst du dir merken: ab 50’000 Franken Einkommen profitierst du deutlich.

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Disclaimer
Wir haben für die Erstellung der Inhalte dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Fehler können wir trotzdem nicht ausschliessen und können keine Gewähr für inhaltliche Korrektheit, Aktualität des Inhalts und Vollständigkeit bieten. Der Artikel ersetzt keine steuerliche Beratung. Wir bieten keine Anlage- oder Steuerberatung an und empfehlen Steuerfragen in jedem Fall mit einem Steuerexperten und/oder der zuständigen kantonalen Steuerverwaltung abzuklären. Jegliche Haftung wird abgelehnt.
Last update: 31.08.2025 15:35