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Deflation in der Schweiz – Folgen für deine Altersvorsorge

Deflation in der schweiz altersvorsorge
Lesedauer 6 Minuten

Deflation in der Schweiz: Was bedeutet das für deine Altersvorsorge? Die Deflation in der Schweiz ist zurück. Konkret ist im Mai 2025 die Teuerung gegenüber dem Vormonat auf −0,1 Prozent gesunken. Sinkende Preise, Negativzinsen und unsichere Renditen stellen deine langfristige Finanzplanung auf die Probe. Entdecke, wie du in Zeiten von Deflation in der Schweiz die Weichen richtig stellst.

Was ist Deflation und wie unterscheidet sie sich von Inflation?

Deflation heisst, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen über längere Zeit sinken. Das Gegenteil davon ist Inflation, bei der die Preise steigen. In der Schweiz spricht man von Deflation, wenn der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) im Jahresvergleich negativ ist. Dann zahlst du für deinen Einkauf, deine Miete oder deine Ferien weniger als im Vorjahr. Das klingt auf den ersten Blick angenehm, weil dein Geld mehr wert ist. 😊

Inflation kennst du vermutlich schon: Du zahlst für die gleiche Leistung oder das gleiche Produkt immer mehr. Deflation ist das Gegenstück dazu. In den vergangenen 21 Jahren lag die durchschnittliche jährliche Teuerung in der Schweiz bei nur 0.55 %. Die Preise bleiben also meist sehr stabil.

Die SNB definiert Preisstabilität als einen Anstieg der Konsumentenpreise von weniger als 2 % pro Jahr. Das sorgt dafür, dass dein Geld seinen Wert über die Zeit möglichst behält.

Unser Tipp: Faustregel zur Teuerung

👉 Wie lange dauert es, bis sich die Kaufkraft von einem Franken halbiert? Bei einer Inflationsrate von 1 % dauert es 70 Jahre, bei 2 % 35 Jahre, bei 5 % 15 Jahre und bei 10 % dauert es nur 7 Jahre.

Woran erkennst du Deflation in der Schweiz?

Deflation in der Schweiz erkennst du daran, dass die Preise für viele Dinge im Alltag sinken. Das betrifft etwa Lebensmittel, Kleider oder Elektronik. Wenn du beim Wocheneinkauf weniger bezahlst als im Vorjahr oder der Preis für dein Zugticket fällt, ist das ein klares Zeichen für Deflation. Auch Mieten können in einer Deflationsphase stagnieren oder sogar zurückgehen. Das klingt für dein Portemonnaie zunächst gut, doch es gibt auch Schattenseiten.

Ein weiterer Hinweis: In Zeiten von Deflation in der Schweiz steigen die Löhne nicht weiter. Unternehmen verkaufen weniger, weil viele Menschen grössere Anschaffungen aufschieben – sie erwarten, dass die Preise noch weiter sinken. Deshalb investieren Firmen weniger oder bauen sogar Arbeitsplätze ab. 😕

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Deflation in der Schweiz: Welche historischen Erfahrungen gibt es?

Die Schweiz hat in den letzten 21 Jahren immer wieder Deflation erlebt. Zwischen 2004 und 2024 gab es acht Jahre mit sinkenden Preisen. Das stärkste Minus lag 2015 bei −1.10 %. Auch 2009, 2012 und 2017 waren Jahre mit deutlicher Deflation. In diesen Phasen ist das Leben günstiger geworden – aber nicht für alle gleichermassen.

Ein starker Franken hat die Deflation in der Schweiz oft verstärkt. Ein starker Franken macht importierte Waren günstiger, was die Preise zusätzlich drückt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in solchen Zeiten mit Negativzinsen reagiert, um die Wirtschaft zu stützen und eine zu starke Deflation zu verhindern. Die Einführung von Negativzinsen war eine direkte Antwort auf die anhaltende Deflation und den Druck auf die Schweizer Wirtschaft. 💡

Max aus Zürich erinnert sich: «2015 habe ich für meine Ferien in Italien weniger bezahlt als im Jahr davor. Aber mein Lohn ist gleich geblieben. Das war zwar kurzfristig angenehm, aber ich habe gemerkt, dass mein Arbeitgeber vorsichtiger bei Lohnerhöhungen wurde.»

Die Statistik zeigt: Die durchschnittliche Teuerung lag von 2004 bis 2024 bei nur 0.55 % pro Jahr. Das bedeutet, dass Deflation in der Schweiz kein seltenes Phänomen ist, sondern immer wieder vorkommt.

Deflation und Negativzinsen: Was bedeutet das für deine Altersvorsorge?

Deflation in der Schweiz wirkt sich direkt auf deine Altersvorsorge aus. Sinken die Preise, steigt die Kaufkraft deines Geldes. Das klingt zuerst positiv: Deine Rente reicht länger, weil du weniger für Waren und Dienstleistungen bezahlst. Doch es gibt auch Risiken, die du kennen solltest.

Deflation führt oft dazu, dass Unternehmen weniger investieren und Arbeitsplätze unsicherer werden. Wenn Löhne stagnieren oder sogar sinken, zahlst du weniger in die Altersvorsorge ein. Das betrifft primär die 2. Säule. Weniger Lohn bedeutet weniger Beiträge – und damit weniger Kapital im Alter. 😟

Ein weiteres Problem: In Zeiten von Deflation in der Schweiz setzen Banken und Versicherungen häufig Negativzinsen ein. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) nutzt Negativzinsen, um die Wirtschaft zu stützen und einer anhaltenden Deflation entgegenzuwirken. Das Ziel: Banken sollen weniger Geld bei der SNB parken und stattdessen mehr Kredite vergeben. So fliesst mehr Geld in die Wirtschaft, was die Nachfrage stärkt und den Preisverfall bremst.

Für dich als Sparer bedeutet das: Bei Negativzinsen erhältst du auf deinem Sparkonto kaum noch Zinsen oder zahlst sogar eine Gebühr für grössere Guthaben. Das betrifft nicht nur dein Sparkonto, sondern auch die Verzinsung deiner Altersvorsorge, weil deine Vorsorgeeinrichtung mit deinem Geld weniger Zinsen verdienen kann.

Negativzinsen führen ausserdem dazu, dass viele Menschen weniger sparen und stattdessen mehr konsumieren oder investieren. Das ist von der SNB so gewollt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Doch für deine Altersvorsorge ist das eine Herausforderung, weil sichere Anlagen wie Sparkonten oder Obligationen kaum noch Erträge bringen. Anne aus Lausanne hat das erlebt: «Während der Deflationsjahre habe ich gemerkt, dass meine Pensionskasse kaum noch Zinsen gutgeschrieben hat.» Dennoch besteht kein Grund zur Sorge. Denn die Versicherten profitierten trotz zahlreicher Krisen fast immer von einer positiven Realverzinsung.

Unser Tipp: Prüfe regelmässig die Verzinsung deiner 3a-Konten

👉 Wechsle zu Anbietern, die faire Konditionen bieten. Überlege dir, ob du einen Teil deiner Altersvorsorge breiter streust. Anlagen in Aktien oder Immobilien bieten langfristig mehr Renditechancen als Sparkonten – auch wenn sie kurzfristig schwanken.

Am Schweizer Aktienmarkt dominieren die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche die Kursentwicklung. Sie machen mehr als die Hälfte der Marktkapitalisierung aus und gelten als Qualitätsstandardaktien mit einer verlässlichen Dividendenpolitik. Auch deshalb hält sich in schwierigen Marktphasen traditionell der Schweizer Aktienmarkt robust, was sich in einer durchschnittlichen Verzinsung von 7,7 % seit 1927 dokumentiert.1

Welche Bedeutung hat der Zinsentscheid der SNB am 19. Juni 2025?

Der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am 19. Juni 2025 steht im Zeichen von Deflation in der Schweiz. Die SNB muss entscheiden, ob sie den Leitzins weiter senkt. Die meisten Ökonomen erwarten, dass die SNB den Leitzins von 0.25 % auf 0.0 % senkt. Diese Zinssenkung gilt als sehr wahrscheinlich, weil die Teuerung im Mai 2025 auf −0.1 % gefallen ist. Eine rasche Rückkehr zu deutlich höheren Inflationsraten ist nicht in Sicht. Die Prognosen für das Gesamtjahr liegen bei einer durchschnittlichen Teuerung von nur 0.2 bis 0.3 %.

Für deine Altersvorsorge bedeutet das: Der SNB-Zinsentscheid beeinflusst direkt, wie viel Zins du auf dein Vorsorgeguthaben erhältst. Kommt es zu Negativzinsen, musst du mit einer tieferen Verzinsung rechnen. Das wirkt sich auf deine langfristige Planung aus. 😬

Deflation in der Schweiz: Welche Empfehlungen gibt es für Privatanleger?

Deflation in der Schweiz stellt dich als Privatanleger vor besondere Herausforderungen. Sinkende Preise und Negativzinsen machen klassische Sparanlagen unattraktiv. Deine Altersvorsorge wächst langsamer, weil die Zinsen auf Sparkonten und in der Pensionskasse tief bleiben oder sogar negativ sind. Das betrifft sowohl die 2. als auch die 3. Säule.

Unser Tipp: Anlagestruktur überprüfen

👉 Prüfe regelmässig deine Anlagestruktur und passe sie an die aktuelle Marktlage an. Nutze Beratungsangebote, um deine Altersvorsorge optimal aufzustellen und Negativzinsen zu vermeiden.

Um deine Altersvorsorge zu schützen, lohnt es sich, deine Anlagestrategie zu überdenken. Breite Diversifikation ist in Zeiten von Deflation besonders wichtig. Das bedeutet, du verteilst dein Geld auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Immobilien oder Fonds. Diese Anlagen bieten langfristig bessere Renditechancen als reine Sparkonten – auch wenn sie kurzfristig schwanken. 📈

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Zusammenfassung: Deflation in der Schweiz – Was bedeutet das für deine Altersvorsorge?

Deflation in der Schweiz ist kein seltenes Phänomen. In den letzten 21 Jahren gab es acht Jahre mit sinkenden Preisen. Das beeinflusst deinen Alltag und vor allem deine Altersvorsorge. Sinkende Preise steigern kurzfristig deine Kaufkraft, doch Negativzinsen und stagnierende Löhne können deine Vorsorge schmälern. Die Entscheidungen der SNB, wie der Zinsentscheid vom 19. Juni 2025, wirken sich direkt auf die Verzinsung deiner Altersvorsorge aus.

Für deine Planung zur Altersvorsorge zählt vorrangig der langfristige Blick: und da liegt die durchschnittliche Teuerungsrate in der jüngsten Vergangenheit (seit 2004) bei durchschnittlich 0.55 % pro Jahr. Kurzfristige Schwankungen solltest du nicht überbewerten. Bleibe bei deiner Strategie, informiere dich regelmässig und passe deine Altersvorsorge an die aktuellen Rahmenbedingungen an. So triffst du fundierte Entscheidungen und sicherst deine finanzielle Zukunft – auch in Zeiten von Deflation in der Schweiz.

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Wir haben für die Erstellung der Inhalte dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Fehler können wir trotzdem nicht ausschliessen und können keine Gewähr für inhaltliche Korrektheit, Aktualität des Inhalts und Vollständigkeit bieten. Der Artikel ersetzt keine steuerliche Beratung. Wir bieten keine Anlage- oder Steuerberatung an und empfehlen Steuerfragen in jedem Fall mit einem Steuerexperten und/oder der zuständigen kantonalen Steuerverwaltung abzuklären. Jegliche Haftung wird abgelehnt.

  1. Pictet-Studie (2025) zu Performance von Schweizer Aktien und Obligationen seit 1926 (Link) ↩︎

Last update: 08.06.2025 16:38

Autor

Articles

Thomas ist Experte für Finanz- und Vorsorgethemen mit über 30 Jahren Anlageerfahrung in fast allen Anlageklassen und zwei Vorsorgesystemen. Als Stiftungsrat und Vizepräsident der Anlagekommission einer der grössten Schweizer Pensionskassen (über 13 Milliarden Anlagevermögen) kennt er die Herausforderungen bei Finanzentscheidungen aus erster Hand. Er bringt komplexe Themen mit seinem Hintergrund als promovierter Wirtschaftswissenschaftler einfach, unabhängig und pragmatisch auf den Punkt.
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