Digitale Vorsorge-Apps haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Denn die Säule 3a ist ein grosser Markt und ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge in der Schweiz. Die Apps versprechen eine einfache und flexible Handhabung deiner Vorsorge. Doch nicht alle digitalen Säule 3a Apps konnten sich auf dem Markt behaupten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf drei solche digitale Vorsorge-Apps: Pando 3a, Sparbatze 3a und Freya 3a.
Aufkommen digitaler Vorsorge-Apps für die Säule 3a in der Schweiz
Die Digitalisierung hat auch vor der Säule 3a nicht Halt gemacht. Verschiedene Anbieter haben in den vergangenen Jahren digitale Vorsorge Apps auf den Markt gebracht. Dieses ermöglichen es den Nutzern, ihre Vorsorge bequem vom Smartphone aus zu verwalten. Die Anbieter setzen voll auf Technologie und können so Kunden nicht nur viel effizienter (=kostengünstiger) mit schlanken Prozessen gewinnen, sondern auch die gesamte Administration digitalisieren. Deshalb liegen die Kosten bei diesen digitalen Anbietern substanziell tiefer als bei herkömmlichen Angeboten.
Gleichwohl ist dort das 3a-Vermögen sicher. Denn die Anbieter sind einerseits reguliert und dein Vermögen liegt sicher bei einer Stiftung, nicht beim digitalen Anbieter. Mehr zur Sicherheit der Säule 3a findest du in diesem Fachartikel.
Auch Banken und Versicherungen versuchen, mit coolen Apps ihren bestehenden Kundinnen und Kunden digitale 3a-Lösungen anzubieten oder neue, junge Kunden zu gewinnen. Doch einige dieser Angebote haben Schwierigkeiten, sich zu etablieren und entsprechende Konsequenzen gezogen.
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Pando 3a von Swiss Life
Pando 3a war eine solche Lösung. Sie wurde im Januar 2022 vom Versicherer Swiss Life lanciert und versprach eine einfache Handhabung der persönlichen Vorsorge. Doch bereits im Mai 2023 stellte Swiss Life die Werbung dafür ein und gab im November 2023 bekannt, dass die App per Ende Mai 2024 deaktiviert wird. Einzahlungen aufs Konto sind bis 29. Dezember 2023 möglich.
Pando 3a wollte mit Nachhaltigkeit, Klima- und grünen Themen punkten. Anlegen sollte sich auch ökologisch rentieren. Pando bot Kundinnen und Kunden drei von Swiss Life aktiv gemanagte Öko-Impact-Fonds: “Climate”, “Environment & Biodiversity” sowie “Green Buildings & Infrastructure”. Die App ermöglichte den Kundinnen und Kunden, die Nachhaltigkeitsziele der Uno in ihrer Anlagestrategie abzubilden. Funktionell unterscheidet sich die App sonst nicht von bereits bestehenden Lösungen.
Die genauen Gründe für das Ende von Pando 3a sind nicht bekannt. Swiss Life kommuniziert dazu «Leider hat sich Pando nicht so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben.» und empfiehlt, dass bestehende Nutzer ihre Vermögenswerte zu anderen 3a-Anbietern transferieren oder in die Swiss Life 3a Start überweisen.
Doch mit Pauschalgebühren von 0,84 % aufs Vorsorgevermögen und weiteren Fondskosten (TER) von 0,15 % ist Pando 3a rund doppelt so teuer wie die Preisbrecher und Marktführer frankly, finpension, oder VIAC. Gerade bei der jungen Zielgruppe, die über die gewählten Themen angesprochen werden soll, ist das Kostenbewusstsein in der Vorsorge deutlich gestiegen. Nicht zuletzt aufgrund der preisgünstigen Angebote der Marktführer. Vermutlich sind daher die Nutzerzahlen weit hinter den Erwartungen zurückblieben, denn VIAC & Co. verzeichnen hohe Zuwachsraten. Offenbar war der Nachhaltigkeits-Aufpreis für Kunden schlichtweg zu hoch. Kenner des Projekts sagen, dass Swiss Life zum Schluss kam, dass sich Pando 3a zu tieferen Gebühren nicht gerechnet hätte.
Sparbatze 3a
Eine weitere digitale 3a-Lösung, die nicht mehr verfügbar ist, ist Sparbatze 3a. Das Start-up wurde 2018 hoffnungsvoll als digitale Vermögensverwalterin mit Angeboten im Bereich des privaten Vorsorgesparens in der Säule 3a sowie der Vermögensverwaltung gegründet. Der Marktstart erfolgt im September 2020. Knapp 1,5 Jahre später stellte das Start-Up den Betrieb Ende Januar 2022 ein. Die Kunden wurden aufgefordert, ihre bei der Zuger Kantonalbank gelagerten Vorsorgegelder zu zur Zuger KB oder anderen Anbietern zu transferieren.
Gemäss CEO Ivan Sosio sei es nicht gelungen, eine langfristige Finanzierung mit den Partnern Vaudoise Versicherung und Zuger Kantonalbank sicherzustellen. Beide hielten eine Minderheitsbeteiligung an Sparbatze. Wie bei Panda lagen die Gebühren (0,39 % Basisgebühr und 0,38 bis 0,50 % Produktkosten, insgesamt bis zu 0,89 %) rund doppelt so hoch wie bei den Preisführern.
Vergleichbar zu Pando 3a und Freya 3a konnten Kunden ihr Geld in unterschiedliche Themen wie Digitalisierung, Gesundheit, Greentech, aber auch Green Bonds oder soziale Entwicklungsziele investieren. Zudem versuchte Sparbatze sich mit Zusatzdienstleistungen wie der kostenlosen Steuererklärung zu differenzieren.
Freya 3a
Auch die App von Freya 3a ist nicht mehr verfügbar. Die Einstellung von Freya 3a wurde von den Betreibern der App Ende 2021 bekannt gegeben. Die genauen Gründe für das Ende der App nicht öffentlich gemacht. Obwohl die genauen Gründe für das Ende dieser Apps nicht bekannt sind, lässt sich vermuten, dass sie wie Sparbatze Schwierigkeiten hatten, sich auf dem Markt zu etablieren. Verschiedene Quellen sprechen von jeweils wenigen Hundert Kunden bei Freya und Sparbatze.
Freya zielte wie Sparbatze und Pando auf Kunden, denen das Thema Nachhaltigkeit in der Geldanlage wichtig ist. Die Freya-Gebühren setzten sich aus einer Basisgebühr von 0,55 % für die Depotführung und 0,3 % Produktkosten der Fonds zusammen. 2 % der Basisgebühr fliessen in Freya Community Projekte, mit denen gemeinnützige Projekte unterstützt werden sollten. Gemeinnützige Projekte hin oder her: die Gesamtgebühen bei Freya 3a von etwa 0,85 % im Jahr lagen damit fast doppelt so hoch wie bei finpension.
Zusammenfassung: Digitale Vorsorge-Apps Pando 3a, Sparbatze 3a und Freya 3a
In diesem Artikel haben wir einen Blick auf drei digitale 3a-Lösungen geworfen, die nicht mehr verfügbar sind: Pando 3a, Sparbatze 3a und Freya 3a. Alle drei Anbieter dürften Opfer des Gebührenkampfs bei digitalen 3a Lösungen sein. Denn ganz offenbar schauen deren Zielkunden beim Vorsorgesparen auf die Kosten. Dort konnten diese Lösungen gegenüber dem Marktführer-Trio mit rund doppelt so hohen Gebühren nicht überzeugen. Ausserdem bieten die Marktführer auch sehr einfache (pauschale) Gebührenstrukturen: Die Gebühren liegen also nicht nur extrem tief, sondern die Kosten sind auch auf einen Blick ablesbar.
Digitale 3a-Vorsorge-Apps von Fintechs im 120 Milliarden Markt der privaten Vorsorge sind also keine Selbstläufer. Es braucht eine klare, einzigartige Value Proposition, Gebühren auf Niveau der Marktführer und eine ausreichende Finanzierung, um für dauerhafte Sichtbarkeit im Markt zu sorgen. Aber keine Sorge: es sind noch genügend viele andere digitale 3a Vorsorge-Apps auf dem Markt. Gut für dich, denn sie sorgen für wirksamen Wettbewerb bei den Gebühren.
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Last update: 02.12.2024 20:28